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«Xul», die neue Platte des italienischen Quartetts DEVANGELIC ist zwar keine Hommage an die Ghostbusters-Filme der 80er Jahre, jedoch dreht es sich auch bei ihnen um Halbgott Zuul (besser bekannt als "Der Torwächter von Gozer"). Obwohl sie mit «Xul» keine Geister verjagen, zerstören sie den Mythos, dass Nile die einzige lohnende Death Metal Band mit ägyptischem Thema sind.
Auch wenn Amerikas beliebteste Ägyptologen dem Eröffnungs-Part von «Scribes Of Xul» Pate stehen könnten, spielen Devangelic keinen billigen Abklatsch davon. Der grösste Unterschied besteht im Songwriting, das eher mit Brutalo-Mentalität statt Theatralik aufwartet. Dies offenbart sich durch Paolo Chitis gutturale Vocals, die einige abscheuliche Tiefen und sprudelndes Gurgeln durchlaufen. Devangelic präsentieren in ihren zehn Songs Slam-Riffs und Breakdown-Passagen, als möchten sie versuchen Beton zu durchschlagen. Ein Aspekt, der den Grad an Brutalität wirklich unterstreicht, ist Schlagzeuger Marco Coghe. Seine Herangehensweise ist kämpferische Präzision, die vornehmlich auf Hochtouren läuft.
«Which Shall Be The Darkness Of The Heretic» zeigt dies mehr als deutlich. Oft sind ja die kurzen Tracks die ganz fiesen, aber der Vierer nutzt die ganzen fünf Minuten von «Worship Of The Black Flames» aus, um die Zuhörerschaft mit der Hitze von tausend Scheiterhaufen in Brand zu stecken. Obwohl «Xul» weniger theatralisch auftritt, sind die Songs nicht frei von Dramatik. «Famine Of Nineveh» und «Hymn Of Savage Cannibalism» sind beides kurze Instrumentals mit Sitar, Gongs, klarem Gesang und schrägen Geräuschen. Wer also Wert auf italienisch-ägyptischen Death Metal legt, überspringt bitte den Punkt der Entnahme von Eingeweiden wie der Mumifizierung, schiebt den Longplayer «Xul» in den heimischen Player und dreht schön laut auf!
Oliver H.