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Sehr viele, eher neuere Veröffentlichungen im Genre-Sektor Deathcore liefern ähnliche Alben ab, die Identität, Ideenreichtum, Songstruktur und das gewisse Etwas vermissen lassen, so leider auch die niederländisch-slowakische Band DISTANT!
Bewegen sich die Herren Alan Grnja (Vocals), Nouri Yetgin (Guitar), Vladimir Golic (Guitar), Elmer Maurits (Bass) und Jan Mato (Drums) gegenüber Bands wie Lorna Shore (USA), Suicide Silence (USA) oder Cabal (DNK) im parallelisierten Deathcore-Universum, haben Distant trotzdem einige Eigenständigkeiten zu bieten. Auf «Heritage», dem dritten full-length Release spielt die seit dem Jahre 2014 bestehende Combo nach wie vor düsteren, brutalen Deathcore, jedoch mit zunehmender Handbremse und im Downtempo-Bereich, was ihnen zugute kommt, respektive einen der Unterschiede zu den angesprochenen Bands darstellt. Die glasklare Produktion und das musikalische Handwerk, wie auch die Vocals sind getreu des Genres millimetergenau auf den Punkt gebracht, was mir persönlich (vor allem die glasklare Produktion) nicht so gefällt, aber das ist Ansichtssache! Für die Zukunft von Distant würde ich mir wünschen, dass einige Songs auch mal in meinem wirren Hirn hängen bleiben, und da sind wir schon beim nächsten "point of criticism", der aber alle Genre-Mitstreiter angeht.
Die Bereitschaft für das eigene Handeln und Unterlassen Verantwortung zu übernehmen, sprich Initiative wie Mut für Neues zu schaffen, ist das Credo für ambitioniertes Handeln, dass schlussendlich den Unterschied ausmacht. Nun, zurück zu «Heritage», das mit Tracks wie «Human Scum», «Plaguebreeder» oder «Argent Justice» auch Highlights mit intelligentem Songwriting, hasserfüllten Vocals und gelungenen Refrains aufwartet, sowie aufzeigt, dass Distant auf einem guten Weg sind, in den Olymp der Genre-Grössen vorzustossen. Ich möchte sogar so weit gehen und «Heritage» mit den aus Amerika stammenden Job For A Cowboys EP «Doom» aus dem Jahre 2005 vergleichen, die auf den zweiten Blick in mancher Hinsicht gezügelte Brutalität und instrumentales Können sowie eine facettenreiche Songstruktur aufwies und einen gebührenden Vorreiter darstellte. Abschliessend ist Distant mit «Heritage» ein ordentliches, gutes Deathcore-Album gelungen, das sich nahtlos an seine früheren Veröffentlichungen der Band anfügt. Dass Distant live eine Macht sind, haben die Jungs erst kürzlich im vergangenen Herbst in Pratteln im Z7 als Opener der Tour mit Decapitated, Despised Icon und Oceano auf eindrückliche Art bewiesen.
Marco