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Wenn eine Band von Veränderung, ja gar einem Neuanfang spricht, ist das für die Fans nicht immer einfach. Im Fall von Orbit Culture schon gar nicht, denn sie kehren aus dem eisigen Norden mit einer neuen Platte zurück und die soll zünden.
Das Quartett um Gitarrist und Sänger Niklas Karlsson, Richard Hansson (g), Fredrik Lennartsson (b) und Schlagzeuger Christopher Wallerstedt stammt aus der schwedischen Stadt Eksjö, und hat sich über die Jahre zu einer globalen Grösse im Metal entwickelt. Die Riffs aus Thrash, Death Metal und Industrial, gepaart mit eingängigen Hooks und einer vielschichtigen Atmosphäre, stehen für etwas ganz Eigenständiges. Der Opener «Inferna» überzeugt von den ersten Sekunden an mit extrem abgehacktem Melodic Death Metal und einem kraftvollen Mix, der die Gewalt der Riffs perfekt zur Geltung bringt, aber auch die viel majestätischeren Refrains, die durch Keyboards verstärkt werden.
Niklas' Vocals wechseln meisterhaft von intensiven Growls zu Clean-Gesang, aber erst während «Bloodhound» wird die wahre Kraft entfesselt, wenn der Rhythmus für Wellen der Wut sorgt. «Inside The Waves» besticht durch ausgefeilte Harmonien und lebhafte Mosh-Parts, bevor «The Tales Of War» einen Moment zum Verschnaufen lässt. «Hydra» hingegen überwältigt mit einer Modernität, die sowohl kompakt als auch eingängig ist und mit Sicherheit zu intensivem Headbanging führt. «Nerve» kehrt eher zu oldschooligem Melodic Death Metal zurück, wobei das Tempo variiert wird, um die rasende Dynamik aufrechtzuerhalten, ebenso wie der Titeltrack «Death Above Life», der ebenfalls Noise-Elemente enthält, aber auch scharfe Leads, die einen konstanten groovigen Rhythmus verfolgen.
Das letzte Drittel wird mit «The Storm» eingeläutet, abgelöst durch «Neural Collapse», das einen eher beruhigenden Moment des Zögerns beinhaltet, bevor es wieder imposant zur Sache geht. So auch beim Rausschmeisser «The Path I Walk», der eine melancholische Einleitung zu bieten hat, sich im Anschluss in eine berauschende Progression verwandelt. Angesichts ihres wachsenden Rufs wurde «Death Above Life» mit grösster Spannung erwartet, und garantiert lässt sich sagen, dass die Platte weder Meilenstein noch enttäuschend ist. Die Band beweist einmal mehr, dass sie Feuerkraft besitzt, und den Mut hat, ein paar musikalische Risiken einzugehen.
Oliver H.