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Liest man sich zu dieser 2015 gegründeten Truppe aus dem Ruhrpott ein, fällt auf, dass der harte Kern um Nik Bird (v), Nik Beer (g/bv) und Paris Jay (b/bv), ergänzt um Neu-Drummer Lukas Bierbrauer, ziemlich fleissig unterwegs war. Mehr als 300 gespielte Konzerte sprechen dabei eine deutliche Sprache und lassen sich als Support von Szene-Grössen wie Nazareth, Bonfire, The New Roses, Kissin' Dynamite, Dynazty, Thundermother oder auch Ohrenfeindt mehr als nur sehen.
Dennoch muss ich zugeben, dass ich sie nach dem Auftritt von 2019 im Z7 (als Support von Nazareth) nicht mehr auf dem Schirm hatte, da seither auch nicht mehr live gesehen. In dieser Liga hielten sich zum Beispiel The New Roses besser und nachhaltiger im Spiel. Nichtsdestotrotz weisen Formosa eigentlich eine konstant steigende Formkurve auf, wenn auch nicht mit Lichtgeschwindigkeit. Mit «Pyrite» (Schwefelkies oder "Katzen- wie Narrengold") als Album-Titel will man daran erinnern, dass nicht alles so ist, wie es scheint und ein fröhlicher, kraftvoller Song auch einen düsteren Inhalt aufweisen kann. Doch es geht auch anders.
Neben ernsten Themen halten Formosa die Waagschale mit Songs, die schlicht dem Spass an der Freude huldigen und gleichzeitig aufzeigen, dass eine naive, nahezu narrenhafte Sicht der Seele auch hin und wieder gut tun kann. Das alles wird verpackt in Hard Rock der 80er, Heavy Metal und epischen Einflüssen aus dem Power Metal. Genau das vermittelt auch der Opener «Power To The Fist», ein flotter wie melodischer Midtempo-Stampfer, der mir wegen dem Lead-Gesang und den Backing-Vocals wie ein speedmässig gedrosselter Song von Axxis vorkommt. Auch der Timbre der Gesangs-Stimme erinnert dabei frappant an Bernhard Weiss.
Auch die brandneue Single «Cannibal Lover» gibt sich keine Blösse und rockt mit einer einprägsamen Melody-Line voll nach vorne los. Im Gegensatz zu Axxis, die mitunter auch einige schnellere Nummern im Repertoire führen, halten sich Formosa generell in midtempomässigeren Gefilden auf. Beim fetten Groover «Rolling High» kommt mir noch eine andere Combo in den Sinn, die leider etwas in Vergessenheit geraten ist, und das sind Affair. Des Weiteren erinnert mich der Gitarren-Sound auch an die Schweizer Truppe Crush. Den Bandnamen Formosa sollte man sich auf jeden Fall merken und das Zielpublikum «Pyrite» antesten.
Rockslave