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Als der amerikanische Gitarrist Kenny Wayne Shepherd 1995 im zarten Alter von achtzehn Jahren sein Debüt «Ledbetter Heights» veröffentlichte, sorgte dies in der weltweiten Blues Rock Szene für ziemlich Furore. Zwei Jahre später folgte mit «Trouble Is…» bereits jene Scheine, die ihm zum weltweiten Durchbruch verhelfen sollte.
Mit «Trouble Is... 25» zollt Kenny Wayne Shepherd seinem persönlichen Meilenstein mit einer kompletten Neueinspielung Tribut. Man kann natürlich über Sinn und Unsinn solcher Re-Recordings unendlich lange debattieren, aber diese Diskussion erübrigt sich im vorliegenden Fall ebenso, wie die Frage, ob in einem traditionsbehafteten Genre wie diesem Innovation überhaupt noch möglich oder gar erwünscht ist. Fakt ist, dass es der Band gelungen ist, den alten Songs in dieser Neuauflage punktuell neue Akzente zu setzen und sie im modernen Soundgewand noch einen Tick aufzupolieren.
Leuten, welche die Kapelle und ihr Schaffen noch nicht kennen, lege ich dieses Werk wärmstens ans Herz, denn es zeigt exemplarisch wie musikalisch vielschichtig sich eine Band in einer vordergründig eher konservativ eingestellten Szene bewegen kann. Neben den obligaten und sehr geschmackvoll umgesetzten Fremdkompositionen verneigt man sich hierbei vor Jimi Hendrix («I Don't Live Today») und Bob Dylan («Everything Is Broken», «Ballad Of A Thin Man»), glänzt die Truppe durch Eigenkompositionen, welche einerseits teils überraschend funkig daher kommen, sich andererseits unüberhörbar vor Grossmeistern des Fachs wie Stevie Ray Vaughan und Jeff Healey tief verneigen.
Ich komme dabei nicht umhin zu erwähnen, dass die Kenny Wayne Shepherd Band ein recht illustrer Haufen ist. Bassist Kevin McCormick kann sich unzählige Kollaborationen mit Musikern wie John Mayall, Melissa Eheridge, Joe Perry oder Jackson Browne ans Revers heften, Keyboarder Reese Wynans und Drummer Chris Layton gehörten dereinst zu Stevie Ray Vaughans Begleitband Double Trouble, und mit Noah Hunt hat Meister Shepherd seit etlichen Jahren einen Sänger am Start, dessen Stimme mit der schwarzen Seele, jener von Jimi Hendrix absolut nicht unähnlich, wirklich jeden Song veredelt. Für Liebhaber der Gattung ein klarer Pflichtkauf, auch wenn man das Original von 1997 bereits sein Eigen nennt.
Mirko B.