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"High level with few surprises", zu Deutsch "Hohes Niveau mit wenigen Überraschungen"! MORK aus Norwegen, Halden, Viken wurden von Multiinstrumentalisten und Songwriter Thomas Eriksen im Jahre 2004 gegründet.
Mit dem nun schon sechsten Longplayer «Dypet» bewegt sich der Mastermind nach wie vor auf den Spuren seiner norwegischen Genre-Genossen wie Darkthrone, Gorgoroth, Mayhem und weitere, jedoch mit dem Unterschied, dass hier neben einer fetten Produktion feinster Black'n'Roll-/Black Metal der Sorte "OldSchool" im gelifteten und zukunftsträchtigen Gewand daher kommt. War der starke Vorgänger «Katedralen» (2021) trotz ein paar wenigen "Kinderkrankheiten" ein kleines Highlight, so fährt Thomas Eriksen auf «Dypet» mit ganz anderen Geschützen in Form von abwechslungsreichen Klangbögen von düsteren und eiskalten Riffs wie auch harten Gesangsmelodien auf und behält dennoch die charakteristischen Grundpfeiler des klirrenden, hypnotischen Black Metal "Norway-Brand"! Was immer wieder erstaunt ist, was für grosse und versierte Gastmusiker Thomas Eriksen an sich binden kann, so zum Beispiel Erlend Hjelvik, den ehemaligen Sänger der nordischen Legende Kvelertak, der auf dem Track «Hoye Murer» zu hören ist und eines der vielen Glanzlichter auf «Dypet» setzt.
Das Songwriting wurde stark vom Leben des Künstlers in den letzten Jahren inspiriert, was Gedanken, Gefühle und Leidenschaft angeht, daraus resultierend sind Melancholie, Kälte und Gebärden auf den authentischen Songs auszumachen. Bewusst wurde auf überhäufte, zu gewollte Synthesizer verzichtet und wenn Bedarf da war, dann dezent und mit viel Fingerspitzen-Gefühl eingesetzt. Die gelegentlich dominanten, spärlichen Chorbögen wissen zu gefallen und sind so platziert, dass ein Bindeglied zur Raumresonanz im Wechsel von geschaffener Atmosphäre entsteht. Die Virtuosität sowie das exzellente Handwerk von Thomas Eriksen muss man nicht weiter erörtern, denn das sind Markenzeichen einer geballten norwegischen Machtdemonstration in epischer Vollendung. Mork haben mit «Dypet» erneut ein gutes, solides Werk abgeliefert, auch wenn das Material, meiner persönlichen Meinung nach, nicht ganz an den Vorgänger «Katedralen» heran kommt. Zu oft wird das Tempo verschleppt und raubt somit die Dynamik für ein grosses Feuerwerk. Was ich Euch aber auf jeden Fall auf den Weg mitgeben möchte, ist die Tatsache, dass es viel mehr von solchen Alben geben sollte.
Marco