
Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Metal Factory since 1999
Colin Edwin (Ex-Porcupine Tree), Pat Mastelotto (King Crimson), Lorenzo Esposito Fornasari und Carmelo Pipitone stehen hinter dem Bandnamen O.R.k und sind eine ursprüngliche wie energiegeladene Verschmelzung von verspielter akustischer Psychedelia, präzisem Math-Rock sowie intensiver Ambient-Electronica und bieten eine Klangwelt voller kontrolliertem Chaos. Mit «Firehose Of Falsehoods» geht es eine Dekade nach dem Debüt in die fünfte full-length Runde.
Eigentlich läuft das Quartett unter dem Begriff "Supergroup", was angesichts der oben erwähnten Wurzeln nicht abwegig ist. Zudem zielt ihre Mucke in eine nerdige Ecke, wo sich keine truen Metalheads oder Freunde kernigen Hard Rocks tummeln. Das offenbart bereits der Opener «Blast Of Silence», der der eingangs genannten Beschreibung von "kontrolliertem Chaos" ordentlich nahe kommt und die Marschrichtung schon mal vorgibt.
«Hello Mother» lärmt anschliessend mehr in der Alternative Rock Ecke und lässt zu fettem Sound wie bollerndem Bass die Tassen im Küchenschrank tanzen, ergänzt um einen unerwarteten Blechbüchsen-Part und dauert nur dreieinhalb Minuten. Progressive Elemente werden dann, nebst weiterem Gepolter, bei «The Other Side» geboten und auch gesanglich liefert LEF (Lorenzo) variantenreich ab, was sich unter anderem bei «16000 Days» zeigt.
Dabei werden stimmliche Vibes von MUSE gewahr, und eigentlich ist jeder Song eine Wundertüte für sich, respektive lässt den Protagonisten auf einem leicht modern klingendem Rock-Teppich, sowie mit vielen musikalischen Details angereichert, völlig freien Lauf. Dazu gehören auch immer wieder mal leisere Parts, die fliessend zum Rest eingeflochten werden. Art Rock bietet schliesslich das Epos «Dive In» als fast viertelstündiger Schlusstrack.
Fakt ist, dass «Firehose Of Falsehoods», wie die vier vorangegangenen Alben, ebenso keine leicht verdauliche Alltags-Mucke enthält und erstmal entdeckt werden will. Dies gilt allerdings nicht für die Zielgruppe, die auch dieses Werk mit Genuss und ohne Anwärmen verschlingen wird. Mir ist das Ganze schlicht zu anstrengend und zu wenig eingängig. Das soll aber geneigte Fans, alt wie neu, nicht davon abhalten, hier reinzuhören.
Rockslave