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Ein eingängiges Deutschrock-Album präsentieren uns die Düsseldorfer Ochmoneks. Der Bandname bezieht sich auf die TV-Serie "Alf", denn da heissen die Nachbarn der Familie des putzigen Pelztieres eben "Ochmoneks".
Die Musiker sind entsprechend nicht mehr zwanzig Jahre alt. Das hört man auch in den Texten, die zwar immer noch teilweise etwas Stürmisches und Naives an sich haben, dann aber wieder durch Tiefgang glänzen. So wird in «Dein stolzer Sohn» eine Vater-Sohn-Beziehung besungen, während in «Roy Orbinson» an eine Mutter erinnert wird. «Galileo» dagegen besingt den Reiz von Langspielplatten. Die Welt sei damals eine Scheibe gewesen. Besonders schön klingt es, wenn Sänger Stefan einen gewissen ironischen Unterton in seinen Gesang legt. Oft wirken Ochmoneks auf ihrem dritten Album nachdenklich und ruhig. Sie können aber auch anders – und genau diese Abwechslung macht «Gegenwind» zu einem reizvollen Werk. Zumal sie ab dem fünften Song «Alles kann nichts muss» für vier (!) Lieder die Akustik-Gitarre auspacken und so einen schönen Kontrastpunkt zum Rest setzen – und dabei überhaupt nicht langweilen. Textlich stellen sie in der rasanten Hymne «In diesem schönen Land» verwundert fest, dass auch Nazis gute Lieder schreiben. In «Zeig mir deine Freunde» wird dafür die ewige Freundschaft herauf beschworen, während «Rauch das Leben bis zum Filter» eine starke Punkseite aufweist. Oft erinnern Ochmoneks mit ihren «Ohohos» und dem Grundklang an die Toten Hosen, wobei der Unterschied gesanglich besteht. Ebenfalls als Pluspunkt werte ich, dass einzelne Reime etwas holprig wirken. Hier wurde wohl die Botschaft über die Musik gestellt. Durch dieses "Manko" wirkt das Album etwas ungeschliffen, was bestens zur Band passt. Wer Deutschrock zwischen ruhig und punkig mag, wird mit «Gegenwind» definitiv glücklich.
Roger W.