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Dass Metalbands über Krieg singen, ist nicht erst seit Sabaton bekannt. Auch wenn die Mitglieder von SCALPTURE Gewalt verabscheuen, dreht sich das vierte Album um den 30-jährigen Krieg, der in Deutschland von 1618 bis 1648 wütete.
Der habsburgische Kaiser wollte alle wieder katholisch werden lassen. Kriegsherren wie Wallenstein versuchten daraus ein profitables Geschäft zu machen und verübten brutale Gräueltaten. Für die belagerten Protestanten kam der Löwe des Nordens, König Gustav II. Adolf von Schweden zur Rettung, aber seine Methoden waren nicht weniger brutal. Bis heute trägt die Tiergülle den deutschen Namen "Schwedentrunk", nach einer abscheulichen Foltermethode, die von den Truppen des Königs und anderen eingesetzt wurde.
Lyrics sind das eine, die Musik ist aber immer noch das zentrale Thema. Der deutsche Death Metal Panzer rollt auch auf dem neusten Output in Bolt Thrower Manier durch die Felder und macht alles platt, was sich ihm in den Weg stellt. Mit «Into Catastrophe» startet man mit einem höllisch groovenden Monster, dessen Melodien schon fast bittersüss klingen. «Til Jeret Undergang» nimmt diese Melancholie gleich wieder auf, bevor mit «Landsknecht» ein richtig geiler, oldschooliger Song die Ohren beglückt. Sänger Thorsten erinnert mich dabei mit seinen heiseren Growls immer wieder an John Tardy von Obituary, wahrlich kein schlechtes Qualitäts-Siegel.
«Landkrieg» ist erneut ein Brett geworden, welches dem Thema gerecht wird. Wer gemässigten Death Metal mag, dürfte an Scalpture Gefallen finden, und auch wenn das Album keine bahnbrechenden Neuerungen bietet, für wehende Mähnen wird gesorgt. Ob sie diese Wucht auch auf die Bühne bringen, wird sich im April an der dritten Ausgaben des "Metal Storm Over Luzern" zeigen, unter anderem zusammen mit Grave, Vader und Asphyx. Pflicht-Programm für Death Metal Fans!
Rönu