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Zum dritten Schlag holt SELBST mit dem neuen Album «Despondency Chord Progressions» aus. Dabei handelt es sich um das Solo-Projekt des Multi-Instrumentalisten N., der ursprünglich aus Venezuela stammt und nun in Chile wohnt. Nur die Drums stammen von Jonathan Heredia.
Schon mit «La encarnación de todos los miedos» geht es voll ab! Dissonante Sound-Wände türmen sich meterhoch auf, und in Verbindung mit dem hyperaktiven Drumming, kann man das Gefühl der Verzweiflung eindrücklich fühlen! Mysteriös beginnt «When True Loneliness Is Experienced» und verströmt auf Seite der Gitarre einen starken Latino-Vibe! Der Song bleibt in ruhigen Gefilden und legt erst nach der Hälfte gewaltig an Geschwindigkeit zu. Eine undurchdringliche Atmosphäre bietet «Third World Wretchedness» und hierbei erinnert der Sound immer wieder an Blut Aus Nord.
Die klug eingesetzten Breaks sind wie das Salz in der Suppe! Für «Chant Of Self Confrontation» gilt das gleiche Lob wie für seinen Vorgänger, und Selbst weiss genau, wie man intelligenten Black Metal fabriziert! Ein Meer an Atmosphäre wird mit «The One Who Blackens Everything» geboten, aber nach drei Minuten folgt ein Feuerwerk und das Ganze explodiert so richtig! «Between Seclusion And Obsession» ist eine Nummer, der mit Flamenco-Vibes daher kommt und so nicht mal im Entferntesten etwas mit Black Metal zu tun hat.
Schade, aber dieser Track passt so gar nicht auf dieses Album, auch wenn er in einem anderen Kontext nicht einmal schlecht ist! Als Abschluss suhlt sich «The Stench Of A Dead Spirit» erneut in spürbarer wie nachvollziehbarer Melancholie und bringt so nochmals alle Stärken von Selbst auf den Punkt. Mit «Despondency Chord Progressions» hat Selbst, der namentlich von sich nur ein "N" preis gibt, ein innovatives Black Metal Album veröffentlicht, das nicht zurück, sondern vorwärts blickt!
Roolf