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Das Quartett THANATOS aus Rotterdam in den Niederlanden prügelt einem seit vier Jahrzehnten ihren Thrash Death Metal um die Ohren. Wie den meisten holländischen Metal-Bands der Achtziger- und Neunzigerjahre, war es auch Thanatos nahezu unmöglich, im Ausland Aufmerksamkeit zu erregen. Es gab bereits zu viele gute Bands, die sich ins Rampenlicht gespielt hatten.
Somit ist es vielleicht auch nicht weiter erstaunlich, dass nicht jeder Todesmetaller weiss, dass der Vierer bis dato sieben Studio-Alben, fünf Live-Veröffentlichungen, drei EPs und einige Splits produziert hat. Alle Platten haben ihre musikalischen Einflüsse ausnahmslos fest in den Achtzigern und Neunzigern verankert. «Four Decades Of Death» ist da keine Ausnahme. Allerdings muss vorausgeschickt werden, dass die neue Platte aus alten, neu aufgenommenen Songs (1988 – 2000) und Demos (2006 – 2018) besteht. Allein der Rausschmeisser «Unholy Predators» ist noch ziemlich frisch, begeistert zudem durch die Gast-Vocals der belgischen Sängerin Michelle Nocon.
Wenn man sich die zwölf Songs so anhört, ist es für mich doch erstaunlich, dass Thanatos nicht berühmter geworden sind, denn das, was sie auf den Silberling gepresst haben, drückt ganz gewaltig. Ihr Sound ist Death und Thrash Metal in einer Art und Weise, die beim Anhören mitreisst. Die Tracks sind wirklich guter Stoff, wenn man den altmodischen Style liebt. Anhänger zeitgenössischer Einflüsse werden ihr Glück auf «Four Decades Of Death» nicht finden, denn es finden sich keine auf diesem Album.
Thanatos haben sich noch nie Innovation auf die Stirn geschrieben, denn sie spielten stets die Musik, die am besten zu ihnen passt. Dies ist besonders für Einsteiger bei den Oranjes vorteilhaft, denn wenn «Four Decades Of Death» gefällt, wird die restliche Diskographie auch gefallen. Heisst jede einzelne Platte ist es wert, dass man ihr die nötige Aufmerksamkeit zukommen lässt. Schade ist einzig, dass man sich ernsthaft die Frage stellen muss, ob «Four Decades Of Death» das letzte Aufbegehren dieser Truppe sein wird, ein Abschieds-Geschenk sozusagen.
Oliver H.