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Gitarrist Herman Frank scheint gerade in der Blüte seines kreativen Arbeitens zu stecken. Nicht nur, dass er in diesem Jahr schon mit seinem fünften Solo-Album «Two For A Lie» ein Meisterwerk veröffentlicht hat, NEIN, nun legt er mit seiner alten Truppe Victory noch ein paar Briketts oben drauf.
Dies hat zehn Jahre gedauert, denn das letzte Lebenszeichen in Form eines Studio-Albums war «Don't Talk Science». Nun hat Herman eine runderneuerte Truppe um sich geschart. Mit Gitarrist Mike Pesin, Bassist Malte Frederik Burkert (Reece) und Schlagzeuger Michael Stein hat Herman eine schlagkräftige Instrumental-Combo versammelt, die klotzt und nicht kleckert. Das wird schon beim Opener «Love Hate» klar. Nachdem Victory immer mit tollen Sängern glänzten, man denke nur an Charlie Huhn, Fernando Garcia und Jioti Pacharidis, steht nun The Order Shouter Gianni Pontillo am Mikrofon und liefert einen hervorragenden Job ab. Dies ist noch untertrieben, denn was der Basler hier aus seinen Stimmbändern heraus holt sucht Seinesgleichen. Da haben sich zwei Parteien gefunden, welche Victory neues Leben einhauchen und mit einer unglaublichen Blutauffrischung versehen. Mit welchem Druck und welcher Dynamik die Tracks aus den Boxen knallen, erinnert an die seligen Zeiten von «Don't Get Mad… Get Even», «Hungry Hearts», «Culture Killed The Native» und «Temples Of Gold».
Mit welcher Freshness zum Beispiel das mit feinen amerikanischen Elementen versehene «Cut To The Bone» ausgestattet ist und trotzdem nicht altbacken klingt, ist verdammt hörenswert. Die Stimme reisst dir den Arsch auf und die Gitarren versohlen dir beide Arschbacken bis sie glühen. Etwas behutsamer geht die Halbballade «Dying In Your Arms» ins Rennen. Mit sehr viel Gefühl und der nötigen Härte ein weiteres Highlight auf dem zehnten Studioalbum. Mit viel Geschwindigkeit drischt «Into The Light» aus den Boxen und zeigt deutlich, dass sich Herman beim Komponieren die Klassiker als Vorbilder genommen hat, aber trotzdem sehr weit weg von einer schnell geschriebenen Kopie ist. Auch das schwerfällige «Mad», das gross losrockende «Unconditional Love» oder das wie ein Panzerkommando alles niederwalzende «On Fire» sind zukünftige Klassiker. Ja es gibt sie noch, die Scheiben, auf die man ein Jahrzehnt wartet und in keinster Weise enttäuscht wird, sondern nach dem ersten Anhören geplättet auf dem Sofa sitzt und sich die Freudentränen aus den Augen reibt. Gibt es Worte, welche «Gods Of Tomorrow» gerecht werden, um das zu beschreiben? Nein, das Album MUSS man gehört haben!
Tinu
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