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Wer sich noch immer fragt, was die beiden Drover-Brüder, Glen (Gitarre) und Shawn (Drums) heute machen, nachdem sie bei Megadeth ausgestiegen sind, kriegt mit dieser Scheibe von WITHERING SCORN die Antwort darauf.
Zusammen mit dem ehemaligen Firewind und Metalium Sänger Henning Basse sowie dem ehemaligen Fates Warning Bassisten Joe DiBiase erklingt mit «Prophets Of Demise» ein unglaublich geiles Metal-Album, das seine Wuzeln irgendwo bei der alten, gemeinsamen Drover Truppe Eidolon und den alten Fates Warning verortet. Allein was schon der Opener und Titeltrack ans Tageslicht bringt, sucht in der heutigen Zeit seinesgleichen. Das Gitarrenspiel von Glen ist nochmals eine Spur melodischer, aber auch härter geworden. Die Soli beim Titelsong sind nicht von dieser Welt und begeistern mit jeder Note mehr! Mit schweren Geschützen erklingt «The Vision», das ein entstaubter Track von Metalium sein könnte, der einer Frischzellenkur von Glen zum Opfer fiel.
Das Zusammenspiel von Joe und Shawn ist fantastisch und weist neben den druckvollen Momenten auch sehr viele spielerische Komponenten auf, die es immer wieder zu entdecken gilt. Altbacken klingen die acht Songs nicht, die sich zwischen einer Spielzeit von knapp vier und knapp acht Minuten einpegeln. «Ancient Desire» gefällt von der ersten Sekunde an und macht keine Gefangenen, sondern entstaubt den heutigen Metal, verleiht ihm einen patinierten Anstrich, ohne dabei seinen Glanz zu verlieren und weiss im Hier und Jetzt zu überzeugen. Schnell und heftig geht «Dethroned» ins Rennen und lässt aus diesem Werk ein Sammel-Surium an Abwechslung entstehen.
Mit verspielten Drum-Parts und einer "böse" erklingenden Gitarre zeigt sich «Never Again» als ein kleiner Hit, welcher nur noch vom akustisch eingeleiteten «Eternal Screams» übertroffen wird. Eine Nummer, die das Tageslicht schleppend wie gefährlich verdunkelt und durch die Schreie von Mister Basse bedrohlich erklingt. Die Tempo-Wechsel und Breaks verwandeln diesen Track zu einer kleinen Wunderwaffe. Der Mittelpart wird zudem alle Metallica Fans zum Träumen bringen, als diese noch mit «Fade To Black» überzeugten. «Prophets Of Demise» ist ein grossartiges Album einer ideenreichen Truppe, die sich keine Grenzen gesetzt hat und trotzdem den roten Faden fest in den Händen hält.
Tinu