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Wenn es um Amon Amarth geht, lässt sich zweifelsfrei behaupten, dass sie für die Fans eine sichere Institution sind. Inhaltlich wie musikalisch bleiben sie ihren Wurzeln treu und schreiben auch beim zwölften Album «The Great Heathen Army» lockere Texte, die sich um die Welt von J.R.R. Tolkien drehen.
Die aus Tumba, Schweden, stammende Truppe hat seitdem einen Weg über viele Meere eingeschlagen und sich überall einen Namen gemacht. Auf «The Great Heathen Army» finden sich die typisch fröhlichen Nummern für die Massen, die solide Riffs, das hämmernde Growlen von Johan Hegg und Anspielungen auf Wikinger-Überlieferungen mögen, die uns alle überdauern werden. Wie nicht anders zu erwarten, bleibt auch «The Great Heathen Army» auf Augenhöhe mit den früheren Alben, wobei das aktuelle Amon Amarth Artwork eher atypisch ausgefallen ist. Während «Get In The Ring» diesen Reigen ziemlich vorhersehbar eröffnet, setzt der beschwörende Titeltrack schon mit mehr Tiefgang nach. «Heidrun», so würden böse Zungen behaupten, ist eine zu fröhliche und lebhafte Angelegenheit, die sogar stellenweise in Gewässern von Alestorm fischt.
Tracks wie «Find A Way Or Make One» und «Dawn Of Norsemen» beschreiten hingegen den stämmigen Pfad, der langjährigen Fans der Gruppe völlig vertraut ist: Die Geschichte und Schätze des sächsischen Volkes. Bemerkenswert sind aber die doppelten Stimmlagen, die auf «Saxons And Vikings» zu finden sind. Biff Byford, der berühmteste Saxe aller Zeiten, Frontmann der erstklassigen Metal-Formation Saxon hat dabei seinen Gastauftritt. Es ist nur fair, da Hegg schon auf dem Saxon-Album von 2018 zu hören war. Wie auch immer, der Song ist toll gemacht und brettert nur so durch. Die Chancen stehen durchaus gut, dass «The Great Heathen Army» wieder diejenigen Fans bekehren wird, die sich albenseitig von den Schweden abgewendet haben oder die Truppe neue Interessierte findet, die gerne in eine Melodic Death Metal Geschichtsstunde eintauchen möchten. Als Ganzes gewertet ist «The Great Heathen Army» das beste Werk der Band seit «Deceiver Of The Gods», «Jomsviking» oder «Twilight Of The Thunder God». Horns up!
Oliver H.