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Metal Factory since 1999
Nach sieben Jahren Wartezeit gibt es neue Klänge von BRUJERIA, der Allstar-Truppe um Frontmann Juan Brujo. Das Projekt wurde 1989 von Gitarrist Dino Cazares und Schlagzeuger Raymond Herrera (beide Fear Factory) ins Leben gerufen.
«Esta Es Bujeria» heisst das fünfte Album und besticht mit sechzehn wahnwitzigen Grindcore-Tracks. Noch nie hatte die international zusammengewürfelte Truppe einen besseren Sound (soweit ich das beurteilen kann), besseres Liedgut und dermassen viel Spass wie auf der neuen Platte. Die Songs sorgen oft für Schmunzler und wer beherzt ins Liedgut eintaucht, findet auch textlich ein paar richtige Lacher. Damit habe ich bei Brujeria wahrlich nicht gerechnet. Der Fundus an witzigen und spritzigen Ideen scheint aber jenseits der südlich amerikanischen Grenze voll vorhanden zu sein.
Allein der Opener und gleichnamige Titeltrack ist am besten mit Mariachi-Grind zu umschreiben, denn mexikanische Volksmusik und Blastbeats können nicht ganz ernst gemeint sein, oder? Dennoch handelt es sich bei Brujeria keinesfalls um eine Witzband. Spass ja, aber keinesfalls ein Witz, denn hinter den nebulösen Pseudonymen verstecken sich Musiker, die Meister ihres Fachs sind. Brujeria beherbergt(e) nämlich Musiker von At The Gates, Carcass, Faith No More oder Napalm Death. Gerade der Einfluss Letzterer, sprich von "El Hondo" (Shane Embury), ist präsenter denn je und für jeden Napalm Death Fan ein klarer Aufruf, sich dieses Album schnellstens rein zu ziehen.
Für ziemliche Abwechslung sorgt das Einsetzen der weiblichen Stimme von «La Bruja Encabronada» (Jessica Pimentel), womit ein Song wie «Bruja Encabronada» zum Besten auf dem ganzen Album mutiert. Die Scheibe ist spannend, vollgepackt mit viel aggressiver Mucke, witzigen Ideen und einer druckvollen Produktion, an der die vorherigen Alben meistens krankten. Brujeria haben, meines Erachtens, mit «Esta Es Bujeria» ihr bestes Album nach dreissig Jahren Bandkarriere veröffentlicht!
Oliver H.