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Wer Lust auf knusprigen Melo-Death hat, braucht nicht mehr länger zu warten. Die Stuttgarter Formation Credic steht mit ihrem neuen Album «Vermillion Oceans» bereit, der geneigten Hörerschaft die Lauscher zu massieren.
Wie so oft, ist die musikalische Zuordnung in der Überschrift nur eine grobe Einordnung, denn Credic haben ebenfalls ihre eigene Art entwickelt, Metal zu spielen. Der Opener «Tides Disharmonized» macht sofort klar, was der Fünfer auf dem Kasten hat. Neben brachialer Härte öffnet sich eine mystische Tiefe, in die man durch eine finstere Kraft hinein gezogen wird. Diese Kraft zeigt sich anhand zerstörerischer Growls, diabolischen Riffs und brutalen Drums. Ein dumpfer Bass sorgt für die eruptiösen Schwingungen - dazu werden harte Breakdowns geschmettert! Plötzlich findet man sich in einer Phase von sphärischen Keyboardklängen wieder. Natürlich hat die Truppe damit ihr Pulver aber noch nicht verschossen, denn sie legen mit dem Titeltrack «Vermillion Oceans» energetisch nach. Die Platte bietet verdammt harte Nummern, die aber nicht blind durchgepflügt werden, sondern immer ein variables Riffing aufweisen und technisch auf einem hohen Level gespielt werden. Die Jungs grasen auf «Vermillion Oceans» auch auf fremden Wiesen und befinden sich teilweise im Grenzbereich zum Metalcore oder Black Metal. Auch die langsameren Parts wie «The Path» sind druckvoll und erinnern nicht selten an Dark Tranquillity. Trotzdem setzen die Deutschen gegenüber den Letztgenannten die Vocals anders an – kein Klargesang! Ich vermisse ihn auch nicht, denn Stefan Scheu, der alles andere als scheu ist, präsentiert seinen gutturalen Gesang sehr facettenreich und vermittelt mit seiner Stimme die passenden Vibes zu den Songs. «Vermillion Oceans» ist ein 10-Song harter Volltreffer! Credic ist mit «Vermillion Oceans» das Kunststück gelungen, ein kraftstrotzendes Album voller Atmosphäre zu erschaffen, das sich mit einem hohen Level an Eigenständigkeit und Professionalität nicht hinter den Grossen der Szene zu verstecken braucht.
Oliver H.