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Die Freiburger DISTANT PAST bewegen sich immer weiter vom einst progressiv angehauchten Heavy Metal weg in Richtung klassischem Heavy Metal. Das ist gut, klingen sie so gar noch griffiger als früher. Gleichzeitig halten sie ein Songwriting aufrecht, welches auch über die ganze Album-Länge nie langweilig wird.
Hat man sich erst wieder an die sehr eigene Stimme von Ex-Emerald-Sänger Jvo Julmy gewöhnt, macht das neue Album richtig Spass. Dabei stört es nicht, dass zum Beispiel ein Lied wie «Warriors Of The Wasteland» vom Grund-Riff her auch von Judas Priest stammen könnte. Apropos eingängige Riffs: Von diesen sind auf «Solaris» sehr viele zu finden. So etwa bei «Rise Above Fear» oder «Fugitive Of Tomorrow». «Speed Dealer» macht dagegen seinem Namen nur im ersten Teil Ehre, während danach das Tempo gedrosselt wird und man sich schon fast bei Dio-Kompositionen wähnt. Bei diesem Mini-Epos wundert man sich allerdings, dass dieses Lied bereits nach etwas mehr als vier Minuten zu Ende geht.
Wer es gerne schnell mag, kommt spätestens mit «Realm Of The Gods» wieder auf seine Kosten, während «Fire & Ice» schon fast frech bei Iron Maiden klaut. Aber hier macht definitiv Jvo Julmys Stimme den Unterschied aus. Distant Past klingen hier zwar nach klassischem Heavy Metal, weisen musikalisch aber trotzdem kaum Gemeinsamkeiten mit den vielen, deutschen True Metal Bands auf. Dafür fehlen zum Glück die lyrischen Klischees. Trotzdem könnten sie mit diesem Album bei einem ähnlichen Publikum punkten, nur das dass Songwriting viele ähnliche Bands in den Schatten stellt. In dieser Form und ihrem neuen Werk «Solaris» sollten die Freiburger eigentlich massiv neue Fans gewinnen können.
Roger W.