Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Metal Factory since 1999
Das schweizerische Duo von Ernte, bestehend aus V.Noir (Guitar/Programming) und Witch N. (Vocals/Bass/Violine), spielt rohen Black Metal und präsentiert mit «Geist und Hexerei» sein Debüt-Album.
Das Intro «Prozession» lässt die Violine unheilvoll jammern, und Traurigkeit legt sich wie eine dicke Nebelsuppe darüber. Garstig wird es mit «Betyle (The Holy Stone)», obwohl auch ruhige Momente geboten werden, die einem einen Schauer den Rücken hinunter laufen lassen. Witch N. keift sich dabei die Seele erbarmungslos aus dem Leib! Durch diese Mischung von verschiedenen Passagen gewinnt der Song gewaltig an Abwechslung. Wie ein Maschinengewehr im Dauerfeuer gibt «When The Moon Is Calling» am Anfang den Ton an, um dann in eine tiefe Depression zu verfallen. Genauso soll ergreifender Black Metal klingen, und Ernte präsentieren sich in Bestform! Faszinierend wie die beiden Protagonisten ein mächtiges Gesamtbild aus verschiedenen Puzzleteilen erschaffen. Melancholisch startet «The Cold Mists Of November» und vertont das deprimierende Grau eines tristen Novembertages perfekt. Dieser Song baut langsam aus der Stille Kraft auf, um dann förmlich zu explodieren! Aber auch hier wird nicht einfach dumpf gebolzt, sondern mit ruhigeren Parts werden Abwechslung und Atmosphäre geschaffen!
Bereits als Vorab-Video wurde «Killing Phantasmagoria» veröffentlicht, und dieser Track besitzt einen spürbaren Industrial-Touch, der mit dem eingesetzten Drumcomputer noch deutlicher zum Ausdruck kommt. Dissonant und mit roher Gewalt bohrt sich dieser Brecher in die Gehörgänge. Passend zum ersten Schnee rieselt «Montane Mastery» klirrend kalt aus den Boxen, um dann mit einer unvergesslichen Melodie aufzutrumpfen. Immer wieder folgen unerwartete Wendungen, die einen im Dunkeln tappen lassen, wohin die Reise gehen soll. Sehr genial! Mit dem besinnlichen Zwischenspiel «The Holy Stone Part II» wird indes nur eine kurze Verschnaufpause gewährt. Den Schlusspunkt setzt «The Ending Void» und empfiehlt sich dabei als wahrlich dissonanter Wutbrocken. Trotz massiven Soundwänden kann sich daraus eine sehr bedrohliche Atmosphäre entfalten. Mit diesem sensationellen Album ist Ernte ein wahres Jahres-Highlight gelungen, denn wer erstmal Ernte sät, wird nichts als rohen Black Metal ernten!
Roolf