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Macht Euch bereit für eine Klangkollision, eine verrückte Expedition in das chaotische Herz von New York City, wie sie nur IMPERIAL TRIUMPHANT aushecken können. Ihr sechstes Album, «Goldstar», ist ein brutales, avantgardistisches Meisterwerk, das die brutalistische Architektur der Stadt, ihren verfallenden Glamour und ihren erstickenden Grossstadt-Dschungel zu einer schillernden, wütenden Klanglandschaft verschmilzt. Vorbei sind die Zeiten der ausufernden, schwelgerischen Tracks – «Goldstar» ist schlank, bösartig und dennoch irgendwie zugänglicher als alles, was die Band bisher gemacht hat.
Das neue Werk beginnt mit dem mitreissenden «Eye Of Mars», in dem sich Jazz-inspirierte Bassläufe durch die zerklüfteten, hoch aufragenden Riffs schlängeln und sofort die Essenz einer Stadt einfangen, die ständig am Rande von Ruhm und Ruin steht. Dann, nur 47 Sekunden nach dem pulsierenden Grindcore-Ausbruch von «NEWYORKCITY», wird die Absicht der Band klarer: Sie sind nicht hier, um zu schmeicheln. Jeder Track ist eine komprimierte Explosion, vom monströsen «Gomorrah Nouveaux» bis zum architektonischen Tribut «Lexington Delirium», der von Tomas Haake mit erschütterndem "Spoken Word" untermalt wird. Selbst das rasante «Pleasuredome», bei dem Dave Lombardos brasilianische Percussion im Mittelpunkt steht, ist ein berauschender Cocktail aus Geschwindigkeit und Virtuosität.
Das ist nicht einfach nur Musik, sondern ein wilder, interdimensionaler Fiebertraum – «Goldstar» scheut sich nicht, seine Einflüsse zu zeigen, sei es die dunkle Filmwelt Kubricks oder die fiebrigen Rhythmen des Manhattans der 70er-Jahre. Es ist das klangliche Äquivalent einer Skyline, die sich verschiebt und bricht, aus glitzerndem Chrom und rostigem Stahl. Die für die Band typische Dissonanz steht immer noch im Vordergrund, aber dieses Mal gibt es ein seltsames Gefühl von Zusammenhalt, eine zurückgenommene Dringlichkeit, die durch die Komplexität schneidet wie eine Machete durch Beton.
Lass Euch nicht davon täuschen, dass es sich um einen wilden Ritt handelt, denn dies ist eine Reise, und wie Gitarrist Zachary Ezrin es ausdrückt, laden «Goldstar» Euch in ihre Welt ein, aber nur, wenn Ihr mutig genug seid, nach ihren verborgenen Tiefen zu suchen. Wie ein kryptischer Film ist «Goldstar» voller Subtext und bietet demjenigen, der bereit ist, in den Abgrund einzutauchen, mehrere Schichten, die es aufzudecken gilt. Aber erwartet keine einfachen Antworten und auch kein kurzes Review. Das ist keine Trost-Musik. Sie ist aggressiv, unverschämt komplex und unmöglich zu ignorieren. Imperial Triumphant verschieben die Grenzen des extremen Metals und betreten mit jeder Note Neuland. Jeder Track fordert den Zuhörer heraus, einen Sinn im Chaos zu finden - eine interaktive Erfahrung, die Neugierige und Engagierte belohnt.
Und wenn Ihr denkt, dass sie zu weit gegangen sind, dann erinnert Euch daran: Die Band war die erste, die auf dem Chrysler Building auftrat, ein Akt, der ihre Musik widerspiegelt - trotzig, nach oben strebend, während sie auf die dunklen, erstickenden Strassen unter sich starrt. «Goldstar» ist ihr Meisterwerk: eine schwindelerregende, düstere Vision der Zukunft, angetrieben von unerbittlichem Ehrgeiz und verpackt in die verdrehte Schönheit des urbanen Mythos von New York. Nicht verwunderlich dass Zacharys Vorbild Klaus Nomi ist, wie er kürzlich in einem Interview erzählte. Noch ein visueller Tipp, alle Videos zum neuen Album sind grossartig, aber seht Euch speziell den supergenialen Video-Clip zum Track «Hotel Sphinx» an.
Lukas R.