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Ein eindrückliches Symphonic Metal Zweitwerk präsentieren uns Inner Core aus Lörrach. Dieses wird Freunde von Nightwish, Within Temptation und Co. begeistern.
Um ein szeneübergreifender Klassiker zu werden, besitzt «Dark Chronicles» auf die Gesamtlänge von siebzig Minuten aber noch eine entscheidende Schwäche. Kommen wir jedoch zuerst zum Positiven, denn davon gibt es doch einiges auf diesem Album. Da wäre mal die Gesangsstimme von Sängerin Anna Rogg, die sich hier äusserst variabel zeigt und in allen hohen wie tiefen Tonlagen überzeugt. Das braucht sie auch bei diesem Songwriting, das in progressiver Manier zwischen hart, laut, und leise wechselt und auch mal fremdländische Klänge mit sich bringt. Dazu kommt eine Produktion, die keine Wünsche offen lässt, und trotz der vielen symphonischen Hintergrundgeräusche die Heavy Metal Band klar in den Vordergrund stellt. Um so was überzeugend spielen zu können, braucht es äusserst fähige Musiker, und diese haben hier seit 2003 definitiv zusammen gefunden. Einzig der Posten am Schlagzeug musste mehrmals neu vergeben werden. Zudem wurde der Posten am Mikrofon vor dem Debüt-Album von 2007 neu besetzt.
Die deutschen Metaller klingen hier wie eine Einheit, die sie wohl auch sind. Zusammen haben sie auf dem Zweitwerk zwölf Hymnen geschaffen. Diese würden aber noch mehr Einschlagkraft aufweisen, wenn sie etwas gestraft und kürzer würden. Als grosser Dream Theater Verehrer liebe ich ja lange Lieder – aber nur, wenn sie die Spannung bis zum Ende halten können. Das ist auf «Dark Chronicles» leider nicht immer der Fall. Hier wäre vielleicht eine externe Stimme wichtig gewesen. So aber beginnt das Album ab einem gewissen Zeitpunkt auf hohem Niveau zur tollen Hintergrundmusik zu verkommen. Das ist schade, und wird auf einem möglichen Drittwerk hoffentlich verhindert. Anderseits ist das genau der Punkt, den man innerhalb eines Kompositionsprozesses aus den Augen verlieren kann, weil man zu wenig Abstand zum eigenen Werk hat. Natürlich ist das hier Kritik auf sehr hohem Niveau, und es soll auch Genrefans nicht davon abhalten, dieses Album zu kaufen. Denn wie eingangs bereits beschrieben, ist «Dark Chronicles» ein äusserst starkes Wert, bei dem einfach noch ein bisschen mehr drin gelegen hätte. Inner Core sorgen hier dennoch wie definitiv für mehrere positive Ausrufezeichen.
Roger W.