Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
NEAERA waren bei ihrem Debüt 2005 wie ein krachendes Überraschungs-Ei, das in aller Munde war. Durch ihre Auflösung 2015 hat die Popularität offensichtlich nachgelassen, aber die Rückkehr der Band bestätigt ihre Stärke.
«All Is Dust» nennt sich Album Nummer acht und es startet mit dem soliden «Antidote To Faith», dessen Metalcore Einflüsse den beeindruckenden Melodic Death um eine virulente Dimension von Wutausbrüchen ergänzt. Darauf folgt «Pacifier» mit einem martialischeren Ansatz, aber auch majestätischeren Passagen, die einen Kontrast zur Gewalt des Tracks bilden. Auch die schweren Refrains kommen im Titeltrack zum Tragen, um die Wut des gleichnamigen Stücks zu betonen, bevor der Sound mit «Swords Unsheathed» wieder für leichte Aufhellung sorgt.
«Per Aspera» beruft sich definitiv auf seine Oldschool-Wurzeln, die sich aggressiv und mit einem Hauch Melancholie um Metalcore und Melo-Death schlingen. Die kriegerischen Wurzeln kehren mit «Edifier» zurück, einem Stück, das für die Bühne geschrieben wurde und voller Stolz seinen Hardcore Einfluss zeigt. Erst «In Vain» verlässt ein wenig die Aggressivität und bringt die süsse Traurigkeit mit, die von seiner schwebenden Einleitung und den herzzerreissenden Gesangs-Parts ausgeht. Wie sagt man so schön?
Das Beste zum Schluss! «Render Fear Powerless» vermag im Anschluss richtig zu zünden und explodiert gar förmlich. Dieser Song ist für die Bühne gemacht. «Dividers» setzt auf trockenen, mosh-freundlichen Groove, den der Fünfer wieder mit Dissonanzen und Kälte färbt. Der letzte musikalische Überfall findet mit dem Rausschmeisser «Into The Hollow» statt, der in den Refrains kaum langsamer wird und auf Schnelligkeit und Irrwitz setzt. Neu ist ihr Sound wahrlich nicht, doch «All Is Dust» birgt jene Neaera-Trademarks, die Fans zum Moshen und Schütteln des Schädels bringen.
Oliver H.