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Also, wat «III» von NEÀNDER betrifft, kann man ruhig sagen: Die Berliner Jungs haben hier echt was rausgehauen. Ihr drittes Album ist wie ne richtig fette Reise durch die Soundwelten von Post Metal, Doom, Ambient und Post Rock – und das alles komplett ohne Schnickschnack wie Gesang. Nur mit Instrumenten hauen sie ordentlich auf den Putz und ziehen einen voll in ihren Bann.
Das Ding geht direkt los mit «Hiatus», ein kurzes Intro, das einem erstmal das Gefühl gibt, gleich kommt wat Grosses. Und dann, zack, mit «Ultra» gehts ab: Ein ganz zartes Klavier leitet den Track ein, bevor die Gitarren wie'n richtiges Brett kommen und einem zeigen, wie geil es klingen kann, wenn man Melancholie und Power miteinander verknüpft. Genau dieses Hin- und Hergerissen-Sein zieht sich durch das ganze Album hindurch. Der Song «Krater» ist so'n richtiges Meisterwerk, wie sie es schaffen, Spannung zu erzeugen und mit den Details zu spielen. Dann kommt «Staub», da merkt man schon, wie sie auch den Stoner Rock mal ordentlich durchmischen und ein schönes, hypnotisches Groove-Gefühl rüberbringen.
Neànder sind nicht nur musikalisch versiert, sie schaffen es auch, sich ständig neu zu erfinden, ohne dabei ihren eigenen Stil zu verlieren. Kurz «Achse» sorgt für ne kurze Verschnaufpause mit akustischen Klängen, bevor der richtig grosse Wumms mit «Meteor 7» kommt. Der Track geht satte sechzehn Minuten, baut sich unglaublich auf und endet fast wie ne Hymne – nur um dann mit einem versteckten Outro nochmal richtig Dampf zu machen. «III» ist also echt 'n Album, das für Instrumental-Fans richtig was zu bieten hat. Die Jungs haben sich weiterentwickelt, ihren Sound verfeinert und beweisen mal wieder, dass sie richtig was draufhaben. Wer auf komplexe, emotionale und fette Musik steht, kommt hier voll auf seine Kosten.
Lukas R.