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CALCINED wurden bereits 2008 in der Schweiz gegründet, bevor sie 2015 ihr beeindruckendes Debüt-Album «Tormenting Attractions» ablieferten, gefolgt von «Discipline» im Jahr 2018. Schnell entwickelten sie ihren eigenen Sound, indem sie zermalmenden, traditionellen Death Metal mit ein paar zusätzlichen musikalischen Elementen spielten. Überraschenderweise nahm sich die Band eine Auszeit und kehrt nun mit ihrem dritten Album «To Rot In A Honeybeam» zurück.
Ihre Vorgänger-Alben klingen nach den frühen Atrocity, Kataklysm und enthalten auch Spuren von Grave und Obituary. Auf diesen Platten war der Gitarren-Sound jedoch nicht immer überzeugend, sondern teilweise schwammig, was groovige Übergänge mit Grindcore Elementen unterband. Auf «To Rot In A Honeybeam» haben Calcined allerdings ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt, verwirrende, aber eingängige Riffs zu spielen, die präzise und eindringlich sind. Zudem haben die Jungs ein gutes Händchen für hochwertiges Songwriting und wissen, wann sie die Intensität erhöhen und wann sie bremsen müssen.
Das zeigt sich gleich zu Beginn mit «Poaching Among The Starry Fields», «Autolysis» und «Scourge Cloud». Das Schlagzeug-Spiel von Lionel ist so präzise wie eine AK-47 und so brutal, dass es jeden Kopf erschüttert. Sänger Magnus hat seine tiefen Growls beibehalten, aber er zeigt auch seine Fähigkeit, schnell in den mittleren Tonbereich von einem Barney Greenway oder John Tardy zu wechseln. Das Besondere an dieser Platte ist, dass sie im Verlauf der Spielzeit immer chaotischer wird. Dazu trägt auch der Stil der doppelten Gesangs-Attacke von Magnus als Lead- und Piffeux als Backing-Stimme bei.
Ihre atemberaubenden Kehlkopf-Manöver fügen sich fein in den Gesamt-Sound ein und liefern einen sehr tödlichen und knirschenden Klang, der keine Wünsche offen lässt. Die Produktion von «To Rot In A Honeybeam» ist druckvoll und ausgewogen, aber nicht typisch modern. Der Mix ist klar mit einem tiefen Bass-Sound und fängt den starken Output ein, der jedem Instrument genug Raum gewährt, sich auszudrücken, ohne dabei Details zu opfern. Abgerundet durch ein bedrohlich wirkendes Cover-Artwork von Kevin Jacot haben Calcined ihren Stil, der gnadenlos und wahnwitzig ist, noch weiter verstärkt.
Oliver H.