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Die dänischen symphonischen Heavy-Metaller schaffen es, mit ihrem siebten Album zu begeistern. Klingt bei den ersten Hördurchgängen noch alles sehr ähnlich, schleichen sie plötzlich Melodien ins Gehirn, die man nicht mehr so einfach los wird.
Die immer etwas ähnliche Liederform mit epischen, ja fast poppigen, Refrains wird dadurch schlicht egal. Kommt hinzu, dass Pyramaze grossen Wert auf Melodien, Melodien und Melodien gelegt haben. Diese werden mit progressiven Schlenker angereichert, so dass im instrumentalen Bereich immer wieder Neues zu entdecken gibt. Auf Epitaph darf die Band alles. So legt sie mal einen Teppich aus Streichern, technoide Rhythmen oder lässt einfach nur Bass, Gitarre und Schlagzeug spielen. Das musikalische Niveau ist durchgehend sehr hoch. Besonders toll ist, dass sie beim abschliessenden «Time Traveller» Ex-Iced Earth Matthew Barlow und Lance King (diverse Ex-Bands) ins Boot holen konnten. Das ist eine Verneigung von der Vergangenheit der Band, hatte doch King das erste und Barlow das zweite Pyramaze-Album eingesungen. Bei "Epitaph" ist also alles Gold, was glänzt? Nicht ganz. Denn oft übertreiben es Pyramaze mit zu vielen Hintergrundgeräuschen. Alles wirkt hier fett und aufgeblasen. Zudem wird dem Hauptsänger Terje Haroy (zu) viel Hall in die Stimme gegeben. Auch wenn das jetzt Kritik auf sehr hohem Niveau ist: Diese elf Lieder würden auch in einer roheren Variante funktionieren – und dies wahrscheinlich noch viel besser. Weniger ist manchmal eben doch mehr. Das ist und bleibt aber reine Geschmackssache. Wer leicht progressiven und vor allem bombastischen (Power) Metal mag, kann mit dem neuen Pyramaze-Album nicht viel falsch machen. So gut wie heute hat die Band aus meiner Sicht seit ihrem Zweitwerk nicht mehr geklungen.
Roger W.