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Als RINGWORM vor rund dreissig Jahren ihr Debüt-Album «The Promise» veröffentlichten, klangen sie schon deutlich wilder als andere metalangehauchte Hardcore Bands. Abgesehen von ein paar inaktiven Jahren, schlägt das Quintett aus Cleveland seitdem immer wieder grimmig zu, während es stets bösartiger und kompromissloser agiert.
Das neunte Album «Seeing Through Fire» ist das erste bei Nuclear Blast und geht noch härter ins Gericht. So hart, dass diese zutiefst wüste Platte, trotz einer Spielzeit von nur 31 Minuten, viele Menschen erschöpft zurück lässt. Erschöpft vor Begeisterung! «Seeing Through Fire» ist eine anhaltende Dosis muskulöser und unerbittlicher Gewalt. Der Hass tropft aus jedem Riff, die Songs prügeln alle Anwesenden windelweich, und im Gegensatz zu vielem Hardcore Bands klingen Ringworm tatsächlich Hardcore. Diese Platte macht keine Gefangenen! Die elf Songs halten immer die richtige Balance zwischen brutalem Metal und Punk-Wut. Die Riffs sind fies und düster, die Produktion ist fett, dreckig und brillant live klingend.
Geschliffen durch drei Jahrzehnte schweisstreibender, explosiver Live-Auftritte sind Ringworm eine feindselige Maschine, und jeder dieser Songs schlägt ein wie eine hitzesuchende Rakete. «Seeing Through Fire» lässt sich am besten in einem strafenden Mosh-Pit konsumieren, denn die Platte macht keine Anstalten, ein sensibles Publikum anzusprechen. Es handelt sich um einen furchtbar düsteren und heldenhaft adrenalingeladenen, musikalischen Schlag ins Gesicht. Man könnte sie auch schlicht die militanteste und unangenehmste Platte dieses Jahres nennen, die auf einem grossen Metal-Label veröffentlicht wurde. Gesichter werden schmelzen, ach wie schön!
Oliver H.