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Insider und Genre-Kenner dürften die Extreme Metal Supergroup SCOUR bereits vor ein paar Jahren in ihr Herz geschlossen haben. Die irre Combo um Musik-Veteranen wie Philip H. Anselmo (Pantera, Down), Derek Engemann (Philip H. Anselmo & The Illegals), John Jarvis (Nest, Agoraphobic Nosebleed), Mark Kloeppel (Misery Index) und Adam Jarvis (Pig Destroyer, Lock Up) gründete sich nämlich im Jahr 2015 und hinterliess mit ihrer rasenden Debüt-Single «Dispatched» einen bleibenden Eindruck.
Es folgten die drei EPs «Grey», «Red» und «Black» aber nun scheint die Zeit reif, um das erste full-length Album «Gold» auf die Menschheit loszulassen. Die Aufnahmen für «Gold» begannen im Februar 2023 in "Nodferatu’s Lair", Philip Anselmos persönlichem Studio und Proberaum. Dort arbeitete die Band konzentriert an einer wahrhaft diabolischen Komposition, bei der Anselmo in jeder Phase die Führung übernahm. Das Album wurde während des Jahres verfeinert, wenn die Tour-Pläne dies erlaubten. «Gold» führt die Zuhörer mit seinen dreizehn Songs durch einen rasenden Wirbel aus Geschwindigkeit, Aggression und purer Grauenhaftigkeit.
Inspiriert von literarischen Horror-Meisterwerken, wird der Schleier eines brutalen Universums gelüftet, ein unvorstellbarer Puppenspieler enthüllt und das verbleibende Selbst des Zuhörers aufgelöst. Musikalisch verbinden Scour die rohe Aggression des Black Metal mit Einflüssen aus Grindcore, Punk und Thrash und schaffen so einen Sound, der die Wurzeln des Extreme Metals ehrt und gleichzeitig in moderne Gefilde vordringt. Ihr minimalistischer Ansatz ist unerbittlich und brutal, wie ihre 2019er Cover-Version von Bathorys «Massacre» eindrucksvoll zeigt. Ich könnte an der Stelle noch jeden Song auseinandernehmen, was zuletzt aber vermutlich in derselben Komponente münden würde.
Das Rückgrat der Tracks ist zweifellos der Black Metal, "verfeinert" mit Elementen von Death und Grind. Dazu gesellen sich oft duellierende Tremolo-Gitarren und Anselmos beängstigende Klang-Kulisse. Gary Holt von Slayer und Exodus durfte sich bei einem Gast-Solo ebenfalls noch austoben. Nachdem die Tracks von Mixing-Ingenieur Dennis Israel finalisiert worden waren, wurden sie an Jens Bogren zur Mastering-Arbeit übergeben. Obwohl die Platte kein leichtes und helles Hörerlebnis bietet, wird der geneigte Fan vor «Gold» auf die Knie fallen. Alles in allem, trotz Anselmos Beihilfe, ist dieses Album kein Muss – eher ein Dürfen!
Oliver H.