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SPIRITWORLD sind eigen, SpiritWorld sind anders, SpiritWorld sind grausam und reiten direkt in die makabere Vision des alten Westens. Mit «Helldorado», dem dritten Teil ihrer Death Western Trilogie, entführt Chef-Hombre Stu Folsom die Zuhörer tiefer in seine Welt, in der die gleissende Wüstensonne das Tor zur Hölle darstellt.
«Helldorado» lässt dem in der Mojave-Wüste begonnenen Blutrausch freien Lauf und unterstützt diesen mit stampfenden Tomahawk-Riffs. Die Platte klingt, wie sonst keine Heavy Metal Platte klingt. Vom eindringlichen Honky-Tonk-Swing des Openers «Abilene Grime» bis hin zu Riffs, auf die selbst Slayer stolz gewesen wären. «No Vacancy In Heaven» oder «Waiting On The Reaper» wären dazu passende Beispiele. SpiritWorld schlagen mit der Wucht eines ausser Kontrolle geratenen Viehtriebs zu.
Mit dem punkigrotzigen Schwung von «Bird Song Of Death» und den sparsamen, melancholischen Akkorden von «Prayer Lips» wagen sich die Cowboys des Todes schliesslich in noch unbekanntes Gebiet. Mit Country in der Seele und Metal in den Adern suchte Stu Folsom 2017 ein Team, mit dem er seine Vision verwirklichen konnte. Mit dem Produzenten und Mixer Sam Pura fand er seine rechte Hand, die ihm bis heute treu geblieben ist. Danach folgte der Rest der Crew mit Matt Schrum und Randy Moore (Gitarre), Nick Brundy (Bass) und Preston Harper am Schlagzeug.
2020 folgte das vielbeachtete Debüt «Pagan Rhythms », gefolgt von «Deathwestern» 2022. «Helldorado» ist nun das nächste Kapitel von Folsoms Zyklus westlicher Verrücktheit. «Stigmata Scars», das mit zusätzlicher Gitarren-Arbeit von Frédéric Leclercq (Kreator) beglückt wird, gräbt sich noch tiefer in die ohnehin schon grausamen Horror-Visionen. Die zehn Songs folgen gefühlt einem roten Faden, auch wenn jeder für sich wieder speziell klingt. «Cleansing» ist ein kurzes Instrumental, das für zarte Zwischentöne sorgt, während mit «Stigmata Scars» wieder die Post abgeht.
«Annihilism» macht schliesslich gemütlich den Sack zu und entlässt die Zuhörerschaft von «Helldorado» in die dunkle Nacht des wilden Westens hinaus. SpiritWorld live, das muss etwas ganz Besonderes sein, denn Stu Folsom und seine Crew betreten die Bühne jeweils in bestickten, strassbesetzten Jacken und Stetson-Hüten. Das energiegeladene Fünfer-Gespann ist die fleischgewordene "Elvis' Wrecking Crew from Hell". Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Truppe ein Album geschaffen hat, das genauso Sergio Leone ist, wie Slayer. Wohin sie ihr musikalischer Weg noch führen wird, ist klar, nämlich geradewegs in die Hölle!
Oliver H.