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Wenn man den Namen SUICIDAL ANGELS hört, denkt man augenblicklich an Neo-Thrash und nicht daran, dass die Griechen mittlerweile auch schon über zwei Dekaden in der Szene präsent sind. Da wird einem schlagartig bewusst, dass die Jahre nur so dahin fliegen.
Jedenfalls lieferte die Truppe stets hochkarätigen Oldschool Thrash ab und blieb ihrem Handwerk unerschütterlich treu. Die aufrührerische Kraft und der unnachgiebige Geist von Suicidal Angels bleiben auch auf «Profane Prayer», dem neunten Album, erhalten. Dies wird bereits im Eröffnungsstück «When The Lions Die» deutlich, allerdings entfaltet sich die wahre Power erst bei Titeln wie «Crypts Of Madness» und «Purified By Fire», die doch einen deutlich Slayer inspirierten Thrash wiedergeben. Das Tempo ist unerbittlich, geschmückt mit der glühenden Leadgitarren-Arbeit von Gus Drax.
Die Komposition «Deathstalker» beginnt mit einer wohlklingenden, akustischen Einleitung, bevor der Track in ein messerscharfes Riff übergeht, der mit Twin-Gitarren-melodien überlagert ist und einen monumentalen sowie rhythmischen Galopp erzeugt. Der Titeltrack ist erneut ein musikalischer «Knüppel aus dem Sack», der keine Gefangenen macht. Unterstützend durch Gesangs-Beiträge stehen die geschätzten Freunde Sakis Tolis (Rotting Christ), Efthimis Karadimas und Fotis Benerdo (beide Nightfall) dem Vierer zur metallischen Seite.
Neu ist das Gehörte keinesfalls, aber das Doppelgitarren-Spiel à la Maiden oder Priest führt bei fast allen Songs zu einer Fülle traditioneller Metal-Riffs und melodischen Linien. Gerade weil die Platte nicht nur auf das klassische Thrash-Genre begrenzt ist, ist «Profane Prayer» beeindruckend und ruft zwischenzeitliche Gänsehau-Momente hervor. Während aktuell mehrere Thrash Metal Bands der 2000er eine radikale Kurs-Korrektur vollziehen, bekommen Fans der Griechen genau das, was sie erwarten und zwar auf einem verdammt hohen Niveau. Es ist toll, dass Suicidal Angels wieder für neue und alte musikalische Schandtaten bereit sind.
Oliver H.