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Metal Factory since 1999
Das Debüt-Album von Sybreed, «Slave Design» konnte sich im Jahr 2004 klar von anderen Platten des Genres abheben, indem es erfolgreich auf der Grundlage klassischer Werke von Fear Factory und Strapping Young Lad aufbaute und gleichzeitig Electro Industrial-Einflüsse sowie progressive Elemente mit einem starken Sinn für Melodie einführte.
Es war ein Album, das mühelos Aggression und Melodie in Einklang brachte, ohne dass eines der beiden Attribute jemals in Frage gestellt wurde. Um den Sound von Sybreed um 2004 zu beschreiben, würde eine Mischung aus Fear Factory, melodischem Geschrei à la Devin Townsend, elektronischen Melodien von Depeche Mode und einem Hauch Meshuggah wohl funktionieren. Der Track «Decoy» zeigt diese Mischung perfekt mit seinen scharfen Start-Stopp-Riffs, schrulligen, zuckenden Rhythmen, einer auffälligen Elektronik-Schicht, einem starken, melancholischen Refrain und heftigen, harschen Vocals.
Mein persönlicher Favorit ist jedoch «Next Day Will Never Come». Es ist einer der melodischeren Songs auf dem Album, mit einem massiven, eingängigen Refrain, treibenden Percussions, frickelnden Keyboards und einer starken metallischen Kante. «Slave Design» ist auch zwanzig Jahre nach seinem Erscheinen ein herausragendes Album, dessen zwölf Tracks in Würde gealtert sind und eine einzigartige Mischung aus Industrial Metal präsentieren. Etwas schade ist, dass der Gesamtsound des «20th Anniversary Remasters» keine wirkliche Verbesserung gegenüber dem Original darstellt.
So ist es kaum zu rechtfertigen, diese Platte erneut rauszuhauen. Die auffälligste Veränderung ist vermutlich, dass sich die Höhen und Tiefen bei fast jedem Instrumental-Part voller anhören. Insgesamt schafft der aktualisierte Sound aber keinen Wow!-Effekt zu erzeugen, was ich persönlich als vertane Chance ansehe. Die zwei neuen Tracks «Bioactive» und «System Debaser» machen am Ende der Platte den Unterschied noch deutlicher, was an Klangqualität und Produktion zu erreichen gewesen wäre. Eigentlich ist es ganz egal, ob man sich als langjähriger Fan das Original oder als Neuling die remasterte Version von «Slave Design» zu Gemüte führt. Das Album ist es alleweil wert, angehört zu werden.
Oliver H.