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Wie schon bei No Mute, ist die gleiche, zeitlich unglückliche Konstellation einer nicht rechtzeitig auf den offiziellen Veröffentlichungstermin erstellten Rezension auch für die Glarner Rocker von The Garlicks entstanden. Ob es mit dem Zusammenfallen des Beginns der Fasnacht (Deutsch: Karneval) zu tun hatte, ist nicht überliefert. Fakt ist, dass die LP (inklusive Download-Code) sehr spät bei mir eintraf, aber letztlich nicht zu spät!
Das ist auch gut so, denn es wäre eine echte Schande, wenn hierzu von unserer Seite kein Statement zu dieser Schweizer Rock-Scheibe vorliegen würde. Die Truppe wurde 2006 gegründet, was ja auch schon eine Weile her ist und veröffentlichte seither drei full-lenght Alben, nämlich das Debüt «Play Me Loud» (2009), «Die For Your Passion» (2011) und «The Saucer Has Landed» (2015). «A Fistful Of Garlicks» ist somit der vierte Streich, der bereits zwischen Frühling 2019 und Herbst 2020 im "BigCityNights Studio" in Luzern durch Rob Viso aufgenommen und auch optimal abgemischt wurde. Dazu mussten Andy Walker (lead guitar/backing vocals), Christoph Leuzinger (rhythm guitar/backing vocals), Michael Leuzinger (bass guitar/backing vocals) und Severin Zentner (drums/backing vocals) allerdings, sprich zuerst noch einen fähigen Sänger anschleppen, der natürlich nicht (wie auf dem Cover angegeben) "Kermit Garlick" heisst.
Für die Studio-Aufnahmen konnte spontan Andy Dormann (Ex-Charing Cross, D'Or) verpflichtet werden, nachdem die Vorgänger Marcel Müller (2006 bis 2013) und Dusan Kujovic (2014 bis 2019) nicht mehr zu Verfügung standen. Wer sich berufen fühlt, soll sich direkt bei den rockenden Knoblauch-Zehen melden! Pandemie sei Dank verschob sich der Release nun ins letzte Jahr, sprich auf November und kann sich aktuell quasi "voll befreit" entfalten. Das geschieht mit insgesamt zehn Songs, die von den Roots her mehr oder weniger bei den alten AC/DC liegen, ohne diese bloss plump to intonieren. Dabei überrascht die Wahl des Openers «Booze», da dieser hier eher einen gemächlichen Blues-Song abgibt, und da hätte das flottere «Butterflies» deutlich besser gepasst. «Icos Place» macht derweil eher einen auf alte Krokus zu «Painkiller»-Zeiten, während mich «Out Of Paper», wo Severin seine Drum-Sticks ordentlich wirbeln lässt, mehr an die
Steve Whitney Band erinnert, da sich Master Dormann hier durchaus nach Mick Hudson anhört, und auch «Plata O Plomo» hätte den Whitneys gut zu Gesicht gestanden. Die Ramones lassen hingegen beim «Rocknkrollpunksong» grüssen und «Secret Ingredience» empfiehlt sich als schmissiger Rocker. Zum fluffigen «The Evidence» stehen die Gäule vor dem Saloon, und drinnen wird der Whiskey über den Tresen geschoben. Die knackige Produktion lässt zudem das kernige «White Powder» glänzen, wo die generell gut eingesetzten Backing Vocals positiv auffallen. Gleiches gilt für den töften Rausschmeisser «Your God May Be Replaced». Hier blitzen unter anderem die solistischen Fähigkeiten von Andy Walker auf. Insgesamt bleibt bei «A Fistful Of Garlicks» allerdings noch etwas Luft nach oben, aber das Teil besitzt Party-Charakter, und hoffentlich findet sich für die Zukunft ein Sänger, der einen ähnlichen Timbre wie Andy Dormann besitzt!
Rockslave
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