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Ist das noch Heavy Metal oder bereits Pop-Metal was FLIGHT OF ICARUS hier abliefern? Das Promo-Schreiben behauptet Pop-Metal. Für mich selber überwiegt hier aber eher Heavy oder Melodic Metal. Zumindest klingt dieses Album nicht annähernd ähnlich wie die Werke der Pop-Metaller Beast In Black.
Aber egal wie man die Musik auf dem Album der Schweden bezeichnet, es ist schlicht gute Musik. Habe ich sonst oft Mühe mit weiblichen Hauptstimmen, überzeugt mich Elisabeth Särnefält Rösehag komplett. Das liegt wohl vor allem daran, dass sie oft in tiefen Tönen singt und nur dann in die Höhen wechselt, wenn es im Moment wirklich passt. Dazu kommt, dass der Opener und Album-Titel einen angenehm stampfenden Steigerungslauf hinlegt und gegen Ende äusserst intensiv klingt. Mit diesem Start kann der Rest eigentlich nur gut sein.
«Lost Highway» spielt danach mit flockigen wie riffigen Melodien und baut damit erneut eine angenehme Spannung auf. Das Songwriting kann hier also tatsächlich etwas, und dieses Händchen für griffige Kompositionen wird tatsächlich auf dem ganzen Album unter Beweis gestellt. Am deutlichsten bemerkt man das Talent der Schweden beim Iron Maiden Cover «Flight Of Icarus», das wohl auch für den Bandnamen Pate stand. Spielen andere Bands dieses Lied einfach nach, machen die Schweden hier was ganz Eigenes daraus, obwohl man das Original klar noch erkennen kann, grandios!
Für Abwechslung sorgt zudem das Zwischenspiel «War Cry», welches ganz ohne Gesang auskommt. «God Bless» überzeugt dagegen mit einem sehr schönen Gitarren-Hauptriff. Flight Of Icarus machen auf «Terra Nova» sehr viel richtig. Für die einen mag dieses Album vielleicht zu soft sein, aber wer spannungsvollen Heavy Metal mag, wird mit diesem Album mehr als glücklich. Metalheads sollten da deshalb mal unvoreingenommen reinhören.
Roger W.