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Die hohe Dichte an originellen dänischen Newcomern reisst seit einiger Zeit nicht mehr ab. Dennoch schliesst diese Tatsache nicht aus, dass auch konventionellere Combos wie Ghost Iris durchsickern.
Ihr Metalcore mit Modern Metal Anleihen besticht mit hart-zartem Wechselgesang und ultratief riffenden Gitarren, was sich auf «Comatose» frischer auswirkt als das, was die meisten musikalischen Formationen aus dieser Ecke kredenzen. Was die Musiker anpacken, hat Hand und Fuss. Das haben sie schon auf ihrem Debüt «Apple Of Discord» bewiesen, und im direkten Vergleich dazu ist das Songwriting auf «Comatose» noch prägnanter ausgefallen. Frontmann Jesper singt ausdrucksstark und kann auch glaubwürdig wütend fauchen wie ein Teufel. Währenddessen übt sich die Hintermannschaft sogar gekonnt in rhythmisch komplexen Gefilden à la Gojira oder Meshuggah. Die Atmosphäre der Scheibe hat das Prädikat "bedrückend" verdient. Das fängt bereits im Opener «Desert Dread» an, den der Sänger im Duett mit Gast Mark Hunter anstimmt und setzt sich über das eindringliche «Cult» sowie «Cold Sweat» bis zum grossen Finale «Power Schism» fort. Wenn künftig das Pendel zwischen poppigen Refrains und grober Kelle weniger vorhersehbar ausfällt, darf man vom Vierer wirklich Grossartiges erwarten. Ghost Iris spielen auf «Comatose» punktgenauen Metalcore, von hervorragenden Songwritern geschaffen und satt produziert. Was dem Quartett noch fehlt, ist lediglich etwas Mut zu unerwarteten Taten.
Oliver H.