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"The Kings of Peino-Metal" sind zurück! Das zwar nicht mehr ganz so königlich wie auf dem Vorgänger «From Hell With Love», aber immer noch "prinzesslich" oder mindestens "prinzisch".
Oder mit anderen Worten: Die Lieder brauchen diesmal mehr Zeit, um zu zünden, und sind nicht mehr ganz so zwingend hitverdächtig. Zum Vergleich: Beim Vorgänger konnte man etliche Lieder bereits nach dem ersten Refrain laut mitsingen. Trotzdem ist «Dark Connection» ein sehr starkes Pop Metal Album, das besonders live zünden wird. Beast In Black sind sich treu geblieben und beackern hier ihren ureigenen Sound aus schneidenden Gitarren, Eurodance, Dancefloor Keyboard-Teppichen und 80er-Jahre Pop. Wer dabei an eine härtere Version des Ghosbusters-Titelliedes denkt, liegt gar nicht so falsch. Das Ganze wird auf enorm hohem und teilweise virtuosem Niveau dargeboten, denn hier scheint in den Pop-Liedchen einiges mehr drin zu stecken. Wer Anspieltipps braucht, wird beim provozierenden «One Night In Tokyo» fündig, aber auch bei «Blade Runner» oder bei «Highway To Mars». Letzteres könnte gar aus einer alten Nintendo-Spielkonsole stammen. Da wird man tatsächlich etwas nostalgisch, zumal man dann plötzlich doch wieder mitsingen kann. Dasselbe gilt für «Hardcore». Dieser Schlachtruf wird künftig auf vielen Festivals erklingen, sobald diese wieder stattfinden werden.
Elf sehr starke Eigenkompositionen sind auf «Dark Connection» zu finden. Den Abschluss bilden interessanterweise aber zwei Covers. Diese zeigen auch gleich auf, woher Beast In Black ihre Inspiration her holen. Da wäre die schon öfters adaptierte Version von Manowars «Battle Hymn», die man wohl schlicht nicht versauen kann. Zumindest kratzt da Sänger Yannis Papadopoulos durchaus an Eric Adams Stimme, ohne dafür gleich in die ewigen Hallen Valhallas geschickt werden zu. Die wahre Stärke zeigt er aber bei Michael Jacksons Hit «They Don't Care About Us». Ist das Original für einen Popsong schon bereits "ziemlich hart", setzen Beast In Black hier noch einen drauf. Zumal es Papadopoulos hier gelingt, die gleiche Bissigkeit, Ironie, Anklage, Enttäuschung und Verzweiflung in seinen Gesang rein zu legen, wie es auch Jackson selig tat. Fazit: Beast In Black ist ein weiteres gutes Album gelungen, das 80er-Jahre Pop und (Power) Metal auf wunderbare Art und Weise vereint. Das muss man nicht mögen, verdient aber mindestens Respekt. Ich selber finde es super, obwohl mir Eurodance sonst zutiefst zuwider ist. In dieser gitarrenlastigen Form passt das aber definitiv.
Roger W.