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Mit «Erevos» bekräftigen die Athener ihre Hingabe an die kalte Flamme des Old-School-Black-Metal. Das Album vermittelt eine deutlich skandinavische Atmosphäre mit eisigen Tremolo-Riffs, unerbittlichen Blast Beats und Vocals, die wie Echos aus dem Tartarus klingen. Gleichzeitig verleiht es der Musik die für die Band typische hellenische Unterströmung mythischer Dunkelheit.
Der gelungene Opener «Nekyia» beginnt mit klaren, traurigen Streichern, die die Hörer:innen kurz einlullen, bevor der Abstieg beginnt: «Dancing Dead» und «Bloodstained Path» explodieren im klassischen Stil der zweiten Welle; ihre Strukturen balancieren zwischen Zorn und Melodie. «Charon» und «Thanatos» zeigen eine straffere rhythmische Kontrolle, bei der der Bass die Spannung vorantreibt, anstatt nur den Gitarren zu folgen – ein ungewöhnlicher, aber erfrischender Touch im modernen Black Metal.
Produktionstechnisch bewegt sich «Erevos» auf dem schmalen Grat zwischen Klarheit und Rohheit: Jedes Instrument behält seine rauen Kanten, ohne die Atmosphäre zu übertönen. Die Soli schneiden wie Klingen durch den Nebel und die gelegentlichen akustischen Reprisen verleihen dem Album eine narrative Tiefe, die an frühe Werke von Dissection oder Satyricon erinnert.
Anstatt das Genre neu zu erfinden, verfeinern Penthos es. «Erevos» ist keine musikalische Revolution, aber durchaus eine Wiederauferstehung – ein OK durchdachtes und leidenschaftlich engagiertes Opfer an die dunklen Götter der Tradition. Hört mal rein!
Lukas R.