Dienstag, 04. November 2025

Metal Factory since 1999

LP/CD-Reviews (5339)

WITHIN DESCTRUCTION sind eine slowenische Deathcore Band, die zahlreiche und unterschiedliche Einflüsse miteinander vermischt. Das bedeutet, dass die Zielgruppe ein Nischenpublikum ist.

SILENT WINTER – Utopia

Mittwoch, 28. Mai 2025
Die Griechen schlagen wieder zu. SILENT WINTER sind eine Truppe, die mit dem dritten Album auf sich aufmerksam machen, und wie! Mike Livas besitzt ein unglaubliches Organ, das an eine Mischung aus Todd Michael Hall (Riot V) und David Wayne (Metal Church) erinnert, respektive allein deshalb schon mehr als die halbe Miete ist. Was für ein grandioser Shouter!

CHANGELING – Changeling

Mittwoch, 28. Mai 2025
Meiner Meinung nach ist «Changeling» ein fesselndes Beispiel für progressiven Death Metal von Tom Geldschläger, einem renommierten Musiker, der für seine Arbeit mit Obscura und Belphegor bekannt ist.
Mann, Mann, Mann, da haben die Italiener wieder einmal zu tief in den Ramazotti geschaut. Wie ein wütender, von seiner Sexsucht gepackter, dystopischer Stier, der aus einem toxischen, grün glimmernden See entwichen ist, entpuppen sich SICK N' BEAUTIFUL.
Das seit 2010 bestehende Stoner-Trio KOMATSU aus Holland veröffentlicht sein fünftes Album, das auf den vielversprechenden Titel «A Breakfast For Champions» hört. Die Oranjes um Sänger/Bassist Martijn Mansvelders hauen hiermit ein flottes Stoner Rock Gebräu heraus.

MOONLIGHT HAZE – Beyond

Dienstag, 27. Mai 2025
Die Italiener MOONLIGHT HAZE um Front-Sängerin Chiara Tricarico präsentieren sich auf ihrem vierten Album irgendwo zwischen Klasse und Standartmassenware. Das heisst, dass «Beyond» zwar immer wieder grosses Können durchschimmern lässt, die Lieder sich dann doch vor allem auf längst ausgetrampelten Pfaden bewegen. Oder mit anderen Worten: Irgendwie klingen in diesem Genre doch viele Bands zu ähnlich.

I AM YOUR GOD – Trinity

Dienstag, 27. Mai 2025
Das Album «Trinity» beginnt sanft mit dem gleichnamigen Titeltrack, ein Intro, das ruhige und melodische Elemente herbeiführt, bevor sich «Haunting Hell» lautstark entzündet. Die Rede ist hier vom neuesten Streich von I AM YOUR GOD.
Diese Doppel CD zeigt, welch begnadeter Songschreiber Russ ist und war. Auf der ersten Scheibe sind neuer Lieder zu hören, welche noch immer das Gespür des Engländers für feine Melodien zeigen.

LO-PAN – Get Well Soon

Dienstag, 27. Mai 2025
Hmm..., ich weiss immer noch nicht so recht, was ich mit diesen Jungs, respektive ihrem Sound anfangen soll. Auf der einen Seite gefällt mir die Härte von LO-PAN, die immer wieder etwas Abwechslung beinhaltet, sowie der Sänger, der sein Organ variabel einzusetzen weiss.
Ein Blick auf das Artwort reicht aus um zu wissen, dass wir es hier bei MISFIRE mit einem Thrash Album zu tun haben. Tatsächlich ist dies das zweite Werk des Vierers aus Chicago, welcher mit Tim Jensen am Gesang und Konstadin Kostadinov an der Gitarre und Dan Stapinski gleich drei Neulinge präsentiert. Übriggeblieben ist also als einziges Gründungs-Mitglied nur noch Drummer Jim Nicademus.
Die schwedische Band TEASER SWEET besteht aus Sängerin Therese Damberg, ihrem Bruder Marcus Damberg an der Gitarre, Bassist Hampus Steenberg und Schlagzeuger Kent Svensson.
Auch wenn das Streaming und die klare Tendenz hin zum Konsum von einzelnen Songs grassiert, werden jeden Monat und genreübergreifend nach wie vor hunderte von neuen Alben als physische Tonträger herausgeballert. Dazu gehören auch massig Neuauflagen, was sich einem nicht immer wirklich erschliesst. Im vorliegenden Fall der britischen Rock-Legende SWEET schon gar nicht, denn wer braucht schon das Reissue eines Cover-Albums aus dem Jahr 2012? Eben!
Die schwedische Stoner Hard Rock Band GREENLEAF aus Borlänge gründete sich 1999 und ist nach einem Viertel-Jahrhundert immer noch aktiv. In dieser Zeit wurden insgesamt neun Longplayer, eine EP und eine Split-Single veröffentlicht. Die aktuelle Scheibe «The Head & The Habit» wurde erst gerade letztes Jahr auf die Menschheit losgelassen und erfreute die Retro Rock Fans mit gewohntem Sound ihrer Helden.
Was tun, wenn das Promo-Material nicht mit der vorliegenden Platte übereinstimmt? Doppelt hinhören und selber recherchieren! Das italienische Neungestirn ÆXYLIUM meldet sich mit «Myth Of Mankind» zurück, dem elektrisierenden, dritten Album der Folk Metal Band aus Varese.
PROPAGANDHI! - Was war ich doch überrascht, als ich ihr Album «At Peace» auf dem Tisch hatte, denn ich wusste nicht, dass diese Band überhaupt noch existiert. Das 93er Debüt «How To Clean Everything» zierte mein CD-Regal mit Genre-Bands wie Millencolin, No Fun At All, Refused, NOFX und vielen anderen. Es war die Zeit des Fun-Punks!
Och nö, nicht schon wieder ein Cover-Album. So zumindest mein Gedanke, als ich von der Veröffentlichung erfuhr. Schliesslich gehört sowas nun nicht gerade zu meinem Kaufverhalten, und es existieren nur wenige Tribute-Scheiben, welche ich ohne schlechten Gewissens empfehlen kann. Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass MIDNIGHTs Mastermind Athenar hier etwas Spezielles am Start hat.
Seit über zwei Jahrzehnten kurvt die englische Band Gypsy Pistoleros mit durchgedrücktem Gaspedal und quietschenden Reifen um die Häuser. Für ihren ureigenen Stil sind die Jungs zwischenzeitlich berühmt und berüchtigt. Somit setzt es also glücklicherweise keine neue Predigt in der «Church Of The Pistoleros» ab.
So steht es im Marketing-Text: …AND OCEANS stehen für eine finnische Extreme Metal Band, die seit 1995 für ihre ständige Wandlung bekannt ist. Entstanden aus Death Metal (Festerday), dann verschmolzen mit Black Metal, Klassik, Industrial, EBM und kybernetischen Elementen. Niemals einem Genre verpflichtet, sondern getrieben von Innovation und melancholischem Ausdruck.

GIANT – Stand And Deliver

Freitag, 23. Mai 2025
Die Jungs von GIANT werden für alle Ewigkeit mit ihrem Hammer-Werk «Last Of The Runaways» (1989) in Verbindung gebracht werden. Der Nachfolger «Time To Burn» (1992) stand dem Debüt in Nichts nach, und mit der Götter Ballade «I'll See You In My Dreams» schlugen die Melodic Rocker die Miesepeter des Grunge in die Flucht.
Modernen Bands bin ich, zugegeben, nicht immer ganz aufgeschlossen, da sie dem Zeitgeist entsprechend, oftmals einen Einheitsbrei produzieren. Manche Gruppen sind da anders, und Employed To Serve ist so eine. Es ist eine echte "spiel-mich-wenn-du-wütend-bist" Band.
Was FEVERSEA  auf «Man Under Erasure» präsentieren, ist nicht nur ein Debüt, sondern eine ästhetische Hypothese, geschmiedet aus Verzerrung und Stille. Das Album wirkt wie eine langsame tektonische Platten-Verschiebung: gemächlich, monumental und unumkehrbar. Es ist aufgebaut aus Schichten von Widersprüchen, ergänzt um Wut und Zurückhaltung, Melodie und Dissonanz, Ritual und Chaos, sprich verzichtet auf traditionelle Metal-Klischees zugunsten einer emotionalen Topografie.
Sechs Jahre nach ihrem gefeierten Album «Merciless Savagery» (2019) kehren die niederländischen Death-Metaller mit ihrem bisher brutalsten und düstersten Album zurück, das den treffenden Titel «Devoid Of Light» trägt. Als Antropomorphia die Tracks aus der Taufe hoben, zog sich der Aufnahme-Prozess, aus verschiedenen Gründen, über zweieinhalb Jahre in die Länge.
Das Debüt-Album «Noble Art Of Desolation» von THE GREAT SEA bricht über einen herein wie ein Sturm auf offener See. Heisst rau, unerbittlich und mit dem Versprechen ungeahnter Tiefen unter der Oberfläche.
Ja, es ist heute an der Tagesordnung, dass man sich nicht nur seiner eigenen, erfolgreichen Truppe widmet, sondern daneben auch noch andere, heisse Eisen im Feuer hat. Der Kreativität wegen, angeblich.

KAVRILA – Heretics I (EP)

Donnerstag, 22. Mai 2025
Mit dem ersten Teil der EP-Triologie «Heretics» melden sich KAVRILA zurück. Auf «Heretics I» wird während siebzehn Minuten ungezähmte und pure Wut geboten. Los geht es mit dem dissonanten und krachigen Intro «(Extatio)». Richtig Power wird anschliessend mit «Embers» freigesetzt, und Gedanken an das letzte Album von Mantar («Post Apocalyptic Depression») werden wach.

DEATH SS – The Entity

Mittwoch, 21. Mai 2025
Ach du Schande! Ich hätte echt nicht damit gerechnet, eines Tages eine Rezension über DEATH SS verfassen zu dürfen. Diese Band geniesst einen gewissen Kultstatus, und dies nicht zuletzt aufgrund der langen Zeit an Aktivitäten: Gegründet wurde die Truppe schliesslich bereits 1977, musste zweimal einen Unterbruch hinnehmen (1982 - 1987 und 2008 - 2012), und war aber offensichtlich immer auf irgendeine Weise aktiv.
«The Profane Era» von AEONYZHAR ist ein monumentales Zeugnis der Entwicklung der Band, das die wilde Kraft des Death Metal mit der Erhabenheit orchestraler Elemente verbindet. Dieses Album ist ein Wirbelwind aus Aggression und symphonischer Schönheit, in dem unerbittliche Riffs und bombastische, filmische Kompositionen zu einem Sound verschmelzen, der sowohl brutal als auch majestätisch ist. Die Musik schwillt an mit eindringlichen Melodien, wütenden Growls und komplizierten Arrangements und bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen Zerstörung und Göttlichkeit.

STRATEGY – Love Tactics

Mittwoch, 21. Mai 2025
Das Debüt-Album der Münchener STRATEGY erinnert mich frappant an Vice, welche bereits 1988 mit «Made For Pleasure» in eine ähnliche Richtung schielten. Das ist nun mittlerweile rund 37 Jahre her und jetzt lassen Sänger Weazzle, zusammen mit seiner Truppe, diese Zeit wieder hochleben.

ANIMA INSIDE – Alien

Mittwoch, 21. Mai 2025
Die südamerikanische Band ANIMA INSIDE wird von ihrem Plattenlabel folgendermassen angepriesen: "... a unique sound that is both... innovative and timeless. Fusing progressive rock, modern alternative styles and Latin influences..." Und weiter: "Fans of Muse, Pink Floyd, Disturbed and early Bon Jovi... " dürften begeistert sein. Nun war ich doch gespannt, wie das wohl klingen würde.
Der "Duke of Spook" ist wieder auferstanden, und er flüstert nicht aus der Gruft. Mit «Mid-Death Crisis», seinem zehnten Studio-Album, liefert WEDNESDAY 13 einen blutigen, augenzwinkernden Ritt durch Horror Punk, Sleaze Rock und Monster Metal.
Die schwedische Blues Rock Band CIRKUS PRÜTZ startet in bester Southern Rock Manier mit «White Knuckle Blues» in ihr neuestes Album. Das folgende «Drinking Muddy Water» kommt als waschechte ZZ Top Nummer mit ordentlich Drive daher, sehr coole Nummer. In dieser Schnittmenge rocken die vier Schweden mit Freude durch die zehn Tracks hindurch.

HAVEN – Causes

Dienstag, 20. Mai 2025
HAVEN aus Berlin präsentieren ihr Debüt-Album «Causes» und setzt Post Metal auf die Speisekarte. «Idol» macht den Auftakt. Wie im Post Metal üblich, wird immer mal wieder von hart zu zart hin und her gewechselt. So bleibt der Song wenigstens abwechslungsreich.
Manchmal kommt in mir der Gedanke hoch, wie gewisse Oldschool Bands in den Achtzigern im Rock Hard und Metal Hammer benotet worden wären. So sehr ich viel Stoff der jungen Wilden mag, findet sich halt, wie im Fall von GALLOWER, auch viel zu viel Durchschnitt, welcher einfach zu Recht im Veröffentlichungs-Tsunami untergeht.
Alan, der Sohn des 2015 verstorbenen Sängers Terry Jones hat noch einmal tief in den Archiven gewühlt und acht Jahre nach dem eigentlich letzten Album «The Room Of Shadows» noch einmal Material für ein weiteres Album von PAGAN ALTAR gefunden. Erneut ist Savage Oath und Sumerlands Sänger Brendan Radigan am Gesang zu hören, der ja schon letztes Mal eine gute Falle gemacht hat.
Mit ihrem zweiten Album «Those Of The Morbid» machen LEPER COLONY genau dort weiter, wo sie mit dem Debüt 2023 aufgehört haben. Die neun Songs bieten alles, was sich Anhänger des klassischen Oldschool Death Metal Kults wünschen.
Die Musik von ROME ist eine meisterhafte Mischung aus düsterer Atmosphäre und cineastischer Tiefe, die sich aus einem eklektischen Spektrum von Genres wie Industrial, Dark Folk, Post-Punk und Chanson speist.
Düstere, total verzerrte, scherbelnde Gitarren, wilde Drums und dazu ein oft verzerrter Gesang. Irgendwie erinnert das Ganze an die wilden 60er Jahre. Das vierte Album des kanadischen Duos THE BLUE STONES, sprich Sänger/Gitarrist Tarek Jafar und Schlagzeuger Justin Tessier, ist eine Mischung aus Rock, Blues, Hip Hop und Pop.

SLOW FALL – Blood Eclipse

Samstag, 17. Mai 2025
Ich sitze im Büro, höre mri die neue Scheibe von SLOW FALL an, den Finnen aus Oulu, während draussen schönstes Wetter ist. Irgendwie will «Blood Eclipse» nicht so recht in die Jahreszeit passen, ein Release im Herbst wäre für die melancholische Mucke definitiv die bessere Wahl gewesen. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass Fans finnischen Metals hier vollauf bedient werden.
«New Wilderness Gospel» ist ein Erlebnis, das tiefgründiger ist als nur ein Genre-Mix, da es viele Feinheiten des Klangs beherbergt. Seine vielschichtige Klanglandschaft ist ein sorgfältig ausgeglichenes Zusammenspiel der übergreifenden Themen des neuen Albums von LUX INTERNA.
Vom letzten Album «Star Spangled Fist Fight» sind noch Überbleibsel in Form von «Blame It On Rock’n Roll», «The Gotaways» und «Wild Ones» übrig. Diese tollen Nummern nicht zu veröffentlichen, wäre eine Schande gewesen, zeigen sie doch KICKIN VALENTINA von ihrer rockigen und frechen Seite.
Wer erinnert sich nicht gerne an die ersten Virgin Steele Scheiben? Das selbstbetitelte Debüt-Album (1982) und «Guardians Of The Flame» (1983) trugen noch die Handschrift von Sänger David DeFeis und Gitarrist Jack Starr. Dieser verabschiedete sich dann vom jungfräulichen Stahl und gründete seine Solo-Truppe, bei der heute der ehemalige Manowar Trommler Rhino in die Felle haut.

MAGIC PIE – Maestro

Freitag, 16. Mai 2025
Die norwegischen Meister-Progger MAGIC PIE starten in ihr sechstes Album gleich mit dem 18-minütigen «Opus Imperfectus Pt. 1 - The Missing Chord». Ein hammermässiger Einstieg, der hier geboten wird. Die ersten vier Instrumental-Minuten erinnern dabei sehr stark an Neal Morse.
Musikalisch bin ich diese Woche tief in meiner Jugend verwurzelt, denn alles, was momentan in meiner Cloud landet, nahm in den frühen 90ern ihren Anfang. So auch die finnischen Waldgeister WALTARI. Ihre Alben «torcha!» (1992), «So Fine!» (1994), «Big Bang» (1995) und das irre «Yeah! Yeah! Die! Die! Death Metal Symphony in Deep C» (1996) eröffneten mir seinerzeit ganz neue Klangwelten.
In den letzten Jahren hat schamanisch inspirierte Musik in der Rock- und Folkwelt deutlich an Popularität gewonnen. Bands wie The HU und Heilung haben sich durch die Verschmelzung traditioneller Klänge mit modernem Feingefühl einen einzigartigen Platz geschaffen. Das sibirische Duo NYTT LAND präsentiert mit «Songs of the Shaman» die direkteste und eindringlichste musikalische Beschwörung einheimischer Spiritualität und ist in diese Klanglandschaft eingebettet.
Es musste so kommen, dass eine Erinnerungs-CD für den am 21. Oktober 2024 zu früh verstorbenen Sänger PAUL DI'ANNO erscheinen wird. Dieser hat bekanntlich die beiden ersten Iron Maiden Scheiben mit seinem kernigen wie punkigen Gesang veredelt und viel dazu beigetragen, dass Maiden zum Höhenflug ansetzen konnten. Dass Paulchen sich aber auch mit seinen Süchten die Gesundheit ruinierte, ist ein offenes Geheimnis.
Seit dem letzten, dreizehnten Studio-Album «Sweet Evil Sun» sind inzwischen rund zweieinhalb Jahre ins Land gezogen, und dieser Release hat die Fans nicht alle gleichermassen abgeholt. Um die Wogen wieder etwas zu glätten, haben die schwedischen Doom-Götter ihren Fans letztes Jahr das Live-Album «Tritonus Nights» vorgelegt. Somit hat man jetzt die Wahl aus insgesamt acht offiziell veröffentlichen Konzer-Mitschnitten. Das aktuelle Lebenszeichen von CANDLEMASS ist nun eine neue 4-Track EP.

CALIBAN – Back From Hell

Donnerstag, 15. Mai 2025
Seit mehr als zwei Dekaden gehören CALIBAN zu den prägenden Kräften im Metalcore-Genre. Mit ihrer neuen Platte «Back From Hell» entwickelt die deutsche Band ihren Sound weiter, bleibt jedoch der Intensität und Emotion treu, die ihre Karriere definiert hat.
Erik Oldman Vecchione (Guitars), Mike Rataj (Drums) und Keith Wakefield (Saxophon, Bass) hauen dem Zuhörer als Kollektiv SONS OF RA einen Mix aus Fusion, Jazz, Progressive, Math Rock und Avant Garde um die Ohren, das jedem normalen Musikliebhaber die Hirnrinde zum Krachen bringt.
Ich mache es kurz. Auch wenn der Bon Jovi Gitarrist mit seinem Brötchengeber noch immer die grossen Stadion füllt, mit seiner eigenen Mucke hat der Junge kaum was mit Bon Jovi am Hut. Punk mit modernem Rock ist die Melasse, welche Phil alias PHIL X AND THE DRILLS auf die Zuhörer herunterprasseln lässt.

ANCIENT BARDS – Artifex

Mittwoch, 14. Mai 2025
Dieses Album ist der beste Beweis dafür, dass es für ein seriöses Review manchmal Zeit braucht. Bei diesem Werk erlaubte ich mir, über zwei bis drei Wochen immer wieder reinzuhören. Und siehe da, empfand ich die ANCIENT BARDS Sängerin Sara Squadrani erst als etwas nervend mit einem komischen Rauschen auf der Stimme, verschwand Letzteres mit der Zeit komplett.

SIJJIN – Helljjin Combat

Mittwoch, 14. Mai 2025
Ja, doch, SIJJIN, die Combo aus Death und Thrash Metal, trifft den Nagel so ziemlich heftig auf den Kopf. Die drei Jungs aus Berlin und dem Baskenland halten sich gar nicht erst mit langatmigen Intros, Keyboards, Streichern oder ähnlichem Firlefanz auf, sondern steigen gleich nach einem Bass-Solo in den Thrash-Ring.
Die langerwartete Rückkehr der Sage «Traveler», welche 2003 das Licht der Welt erblickte, erhält mit dieser EP seine Weiterführung. Der US-Metal Truppe THE LORD WEIRD SLOUGH FEG hat mit ihrem Sound einen ureigenen Schatten geworfen, den sie nicht mehr loswerden (wollen).
Ein Lebenszeichen des ehemaligen Rush-Gitarristen Alex Lifeson ist für Fans der Kult-Band sicher willkommen. Bei den grösstenteils kanadischen Musikern um die Sängerin Maiah Wynne handelt es sich bereits um das zweite Album von ENVY OF NONE.
Der seltsame Bandname stammt aus dem Dungeons & Dragons Universum, LLOTH ist dort eine Hauptgöttin der Drow, einer Rasse der Unterelfen. Die Geschichte der Band geht zurück bis ins Jahr 1995, wo die Band von Tristessa gegründet wurde, allerdings benannte man sich danach in Astarte um. Nach dem Tod der Sängerin 2014 hat ihr Ehemann Nicolas Sic Maiis die Band wieder ins Leben gerufen und 2017 das Debüt «Athanati» veröffentlicht.
Zunächst einmal, MASTERS OF REALITY sind nicht mehr jene ungestüme Band, von der man Songs wie «The Blue Garden» (vom Debüt 1988) oder «Third Man On The Moon» (vom Album «Deep In The Hole», 2001) her kennt. Chris Goss, der in den Jahren gelebte Leben trägt, ist älter geworden.
Nach dem 2023 Debüt «Ultraritual» steht das norwegische Quintett HÅNDGEMENG mit dem Nachfolger «Satanic Panic Attack» vor der Tür. Auf dem aktuellen Rundling knüpft man nahtlos an den Vorgänger an, wirft aber zusätzlich noch das eine oder andere Scheit in das eh schon lodernde Höllenfeuer.
Kollege Tinu hat beim vorangegangenen Werk von 2023 zwar Angriffslust und gute Ansätze gehört, aber auch bemängelt, dass die Songs kaum im Ohr hängenbleiben. Auf dem zweiten Streich von SCULFORGE ist nicht nur die Vorliebe zu langen, seltsamen Album-Titeln geblieben, sondern auch für galaktische Themen.
Das seelenreiche Lamento von OPIA klingt wie ein Flüstern aus dem Grab, jeder Ton wie eine Totenglocke, die durch den Nebel der Zeit läutet. Ihr Debüt-Album «I Welcome Thee, Eternal Sleep» ist ein Denkmal für den langsamen, unausweichlichen Verfall des menschlichen Geistes. Es ist nicht einfach nur ein musikalisches Werk, es ist eine Elegie, die aus Schatten gemeisselt wurde. Jedes Stück wandelt durch den Nebel der Verzweiflung, beschwert mit dem bedrückenden Unheil von Verlust, Trauer und der allgegenwärtigen Sterblichkeit.
Die ursprünglich als Helloween Cover-Band gestarteten Italiener TRICK OR TREAT zählen für mich zu einer der allerbesten Combos, welche den Helloween Sound mit einer kreativen und eigenständigen Version davon für sich umsetzen. Wieso das so ist, beweisen sie auf ihrem achten Album «Ghosted».
Der ehemalige Schlagzeuger der Scorpions und das damalige, unbändige Party-Animal Herman Rarebell zugleich veröffentlicht eine Scheibe, auf der zwölf Nummern von anderen Bands und Künstlern unter der Flagge von HERMAN RAREBELL & FRIENDS gecovert werden.
1991 wurde das Trio ALLIANCE gegründet und besteht aus Robert Berry, David Lauser (Drums, Sammy Hagar) und Gary Phil (Gitarre, Boston). In der Frühphase unterstützte Alan "Fitz" Fitzgerald (Keyboards, ehemals Night Ranger) die Jungs, verliess die Band zwischenzeitlich aber wieder.

ELUVEITIE – Ànv

Samstag, 10. Mai 2025
Sechs Jahre nach der Veröffentlichung von «Ategnatos» wird es wieder laut um die Schweizer Celtic Folk Death Truppe ELUVEITIE. Ihre Fähigkeit, die Intensität des Melodeath mit mittelalterlich klingendem Celtic Metal zu verbinden, brachte 2006 Frische in ein Genre, das etwas eingefahren vor sich hindümpelte.
Fast zehn Jahre hat es gedauert, bis das neue Werk von EDENSONG nun da ist. Die New Yorker machen es dem Zuhörer nicht leicht. Bereits «The Illusion Of Permanence», der erste Song nach dem zarten Akustik-Gitarren-Intro, beinhaltet eine bunte Mischung aus Progressive Rock und Progressive Metal. Das heisst: Verspielte Parts der Marke Dream Theater treffen auf Neal Morse, inklusive Flötentöne à la Ian Anderson, und somit alles andere als leicht verdaulich.
Das dritte Album von MÜTTERLEIN ist ein zutiefst persönliches und konzeptionell ambitioniertes Werk. Es behandelt historische Traumata, insbesondere die Instrumentalisierung des weiblichen Körpers, und fungiert als Mahnmal für stilles Leiden. Mit Beiträgen von Treha Sektori und einer düsteren Industrial-Ästhetik vereint es Elemente aus Doom, Post Metal und Ambient zu einem stimmigen Gesamtbild.

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